Ein Bericht im WAZ-Lokalteil über die Erfahrungen einer hochschwangeren Frau, der in der Oberhausener City gleich mehrfach verwehrt worden ist, die Toilette aufzusuchen, hat jüngst sicherlich nicht nur in Reihen der SPD-Ratsfraktion für Kopfschütteln gesorgt.
„Bei allem Verständnis für strengere, Corona-bedingte Hygieneregeln kann es nicht sein, dass eine schwangere Frau von Tür zu Tür laufen und regelrecht betteln muss, auf die Toilette zu dürfen“, erklärte der sozialpolitische Sprecher der Fraktion, Ercan Telli. „Und in der gleichen misslichen Situation stecken ja oft auch Seniorinnen und Senioren oder behinderte Menschen“, so Telli.
Vor knapp zwei Jahren hatte Telli als Stadtverordneter bereits eine Anfrage zu öffentlichen WC-Anlagen im Stadtgebiet gestellt. Diese Anfrage umfasste nicht nur den aktuellen Bestand an öffentlich zugänglichen Toiletten, sondern fragte auch explizit nach Lösungsansätzen der Verwaltung, mögliche Defizite zu beheben.
„Uns wurde mitgeteilt, dass die Verwaltung aktiv an Lösungsmöglichkeiten zur Verbesserung der derzeitigen Situation arbeite“, so Telli, der aus dem Erfahrungsbericht der 33-Jährigen jedoch schließt: „Verbessert hat sich die Situation offensichtlich nicht.“ Von den „verbindlichen Lösungen“, die in der Beantwortung der Anfrage als Ziel genannt werden, sei man jedenfalls noch sehr weit weg.