Ich habe es immer als Ehre aufgefasst, für meine Partei in meinem Heimatwahlkreis antreten zu dürfen. In der Stadtmitte von Oberhausen! Hier lebe ich mit nur kurzen Unterbrechungen seit 45 Jahren. Ich bin hier zur Schule gegangen, habe hier mein Abitur gemacht, kenne jeden Hinterhof, jede Ecke und ganz viele Leute. Und ich lebe gerne hier! Die vielen Parks, die lebendige Innenstadt und vor allem die Kultur.

Ich weiß auch, dass es gerade in Mode ist, die Innenstadt zu kritisieren. Die Menschen hier sind arm und die Geschäfte nicht mehr so glamourös wie vor 30 Jahren. Und Kritik ist gut und angebracht, solange sie konstruktiv ist. Aber ich glaube fest, dass hier Potenziale schlummern, die man wieder reaktivieren kann – und das geschieht jetzt! Der Umbau der Markstraße wird das sichtbar machen.

In meiner Familie spielte Politik schon immer eine große Rolle. Mein Vater war Gewerkschafter und durch Willy Brandt in die SPD gekommen. Kaum ein gemeinsames Abendessen, bei dem nicht wild diskutiert wurde. Mit 16 war es dann für mich keine Frage: Ich wollte mich engagieren und bin in die SPD. Wurde Vorsitzender der Jusos in Stadtmitte, leitete den AK gegen Rechts, und wurde später dann Juso-Chef in Oberhausen.

Als Kind der 70er Jahre hatte ich von sozialdemokratischer Politik profitiert. Im Gegensatz zu meinen Eltern war es mir möglich, das Abitur zu machen und zu studieren.

Und das habe ich getan. Fotodesign in Dortmund und dann auch gleich in die Selbstständigkeit als Fotograf. Für die Lokalzeitung, für die Handwerkskammer oder für große Firmen wie Höchst war ich unterwegs. Später dann auch als Filmemacher, Museumspädagoge und Theaterfotograf.

Da blieb nicht mehr viel Zeit für die Politik. Erstmal schauen, wie das Leben funktioniert; der Beruf, das Geschäft, das Private. Doch letztlich blieb ich der Politik immer verbunden. So gründete ich vor mehr als zehn Jahren mit guten Freunden den Verein FROK, um die Interessen der freien Kreativwirtschaft zu vertreten. Doch solche Vereine stoßen schnell an ihre Grenzen. Zwar war meine Meinung gefragt, aber abgestimmt haben andere. Also zurück zur Partei …

Aus Engagement im Ortsverein resultierte der Vorsitz, und letztendlich durfte ich in meinem Heimatwahlkreis antreten: in der Stadtmitte!