Ohne Frühstück oder Mittagessen in die Kita oder Schule. Oder ungesundes Fast-Food am Mittag: In NRW leider immer noch Alltag für viele Kinder und Jugendliche. „Gerade diejenigen aus armen und armutsgefährdeten Haushalten sind beim Thema ‚Gesunde Ernährung‘ benachteiligt.
Daher muss die Landesregierung endlich dafür sorgen, dass allen Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen von Beginn an unabhängig von ihrer Herkunft eine gesunde und ausgewogene Ernährung in Kindertagestätten und Schulen kostenfrei ermöglicht wird“, sagt die Oberhausener Landtagsabgeordnete Sonja Bongers.
Ungleicher Zugang zu gesunder Ernährung
Der ungleiche Zugang zu gesunder und ausgewogener Ernährung ist gesellschaftlich bedenklich, da die Qualität der Mahlzeiten im Kinder- und Jugendalter für die Entwicklung, Gesundheit und zukünftige gesunde Lebensführung eine entscheidende Rolle spielt.
„Kitas und Schulen sind neben dem Zuhause der zweitwichtigste Lebensraum von Kindern und Jugendlichen. Viele von ihnen besuchen Ganztagsschulen oder Kindertagesstätten, verbringen damit einen großen Teil des Tages außer Haus und sind darauf angewiesen, in den Bildungseinrichtungen verlässlich mit ausgewogenen Mahlzeiten versorgt zu werden“, so Bongers.
Schulen und Kitas kommt beim Thema Ernährung eine wichtige Funktion zu. „Leider entspricht die Verpflegung in den Schulen häufig nicht den Ansprüchen an eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Die bundesweite Erhebung ‚Qualität der Schulverpflegung‘ zeigt, dass generell zu viele Fleischgerichte, zu wenig Gemüse und zu wenig Vollkornprodukte oder Seefischgerichte angeboten werden“, sagt Bongers.
Tiefkühlkost und Caterer
Nur 14 Prozent der Schulen in NRW bereiteten Mahlzeiten in einer Frischküche zu. In zwölf Prozent der Schulen kämen Tiefkühlprodukte auf den Tisch. 16 Prozent der Schulen böten Mahlzeiten aus gekühlten Komponenten (Cook & Chill). Knapp 50 Prozent der Schulen würden von Caterern beliefert. Ähnlich stelle sich die Situation in den Kindertagesstätten dar, so Bongers.