„Um dem Mangel an Grundschullehrkräften entgegen zu wirken, müssen wir schnellstmöglich die Benachteiligung bei der Bezahlung beenden“, reagiert Stefan Zimkeit (SPD) auf die Äußerungen des FDP-Staatssekretärs Mathias Richter in Oberhausen. Dies wäre die angemessene Reaktion auf den Unterrichtsausfall, ist Zimkeit überzeugt.
„Die FDP möchte hingegen daran festhalten, Grundschullehrer schlechter zu bezahlen als Gymnasiallehrer. Das ist aber der entscheidende Grund dafür, dass viel mehr junge Menschen die Gymnasiallaufbahn anstreben und nur sehr wenige Gymnasiallehrer bereit sind, an der Grundschule zu unterrichten.“
Die finanziellen Spielräume seien vorhanden, so Zimkeit. „2018 hat das Land NRW zirka eine Milliarde Euro Haushaltsmittel wegen unbesetzter Personalstellen nicht ausgegeben.“
Der SPD-Finanzexperte fordert, alle Lehrkräfte einheitlich nach A 13 zu bezahlen. Stefan Zimkeit hatte deshalb im Rahmen der Beratungen um den Landeshaushalt 2019 eine entsprechende Besoldungserhöhung für Grundschullehrer beantragt. „Leider wurde das von CDU und FDP abgelehnt. Insbesondere die FDP hat ideologische Vorbehalte gegen eine gleiche Bezahlung des Lehrpersonals.“
Aus Zimkeits Sicht ist die Geringschätzung der pädagogischen Leistung von Grundschullehrerinnen und -lehrern unbegründet. „Gerade der Einstieg in die Schule entscheidet darüber, ob alle Kinder gleich gute Bildungschancen bekommen. Hier wird an den Grundschulen unschätzbare Arbeit geleistet.“ Deswegen könne der Lehrermangel gerade dort gravierende Folgen haben, befürchtet Stefan Zimkeit.
„Oberhausen ist davon ganz besonders betroffen. Während im wohlhabenden Düsseldorf alle jüngst ausgeschriebenen Lehrerstellen besetzt werden konnten, bleiben im Ruhrgebiet mehr als die Hälfte der Grundschulstellen unbesetzt“, wirft Zimkeit der FDP-Schulministerin Yvonne Gebauer „Untätigkeit“ vor.
Der Landtagsabgeordnete spricht sich deshalb dafür aus, die Praxis der Stellenbesetzung zu ändern. „Zunächst müssen dort Stellen besetzt werden, wo der Mangel am größten ist“, fordert Zimkeit mehr Lehrer insbesondere für Oberhausen und das Ruhrgebiet.