MdL Sonja Bongers:

Mehr Anerkennung für die Beschäftigten in Kitas und OGS

In Nordrhein-Westfalen stehen immer mehr Kinder und Eltern vor verschlossenen Kita-Türen oder sehen morgens mit steigender Panik auf ihr Handy, weil die Notfallregelung der Kita greifen könnte. Dabei ist die Betreuung und Bildung von Kindern in aufgeregten, unsicheren und polarisierten Zeiten wie den heutigen besonders wichtig. Im Zeitraum von Januar bis heute haben sich die Meldungen an die Landesjugendämter auch in den klassischen krankheitsfreien Zeiten nach Ostern kaum merklich gebessert. Vielmehr zeigt sich deutlich, dass es auch in den Sommerferien, einer klassischen Zeit mit weniger Kindern in der Einrichtung, weit über 1.000 Meldungen in weit mehr als 700 Einrichtungen gab.

Auch im Offenen Ganztag mehren sich die Meldungen, dass die Betreuung ausfällt oder gekürzt wird. Familien bringt das einerseits kurzfristig in Problemlagen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, auf der anderen Seite erhöht es auch die Ängste, die Familien in Bezug auf den kommenden Rechtsanspruch und ihre bisherigen Plätze haben.

System kollabiert

„Unser System der frühkindlichen Bildung in NRW zeigt eine massive Überlastung an. Die Zahl der Meldungen über personelle Unterbesetzungen ist auf mehr als 19.000 im Jahr 2025 gestiegen und steuert in diesem Jahr auf einen neuen Negativrekord zu. Das geht zu Lasten der Kinder und Familien und der Beschäftigten“, so die SPD-Politikerin Sonja Bongers.

Es zeige sich immer mehr, dass die Landesregierung beim Ausbau der Plätze im Bereich U3, Ü3 und der OGS dem Rechtsanspruch der Kinder nicht gerecht werde. In Nordrhein-Westfalen würden erstmals in großem Umfang Kita-Plätze abgebaut, so Bongers weiter.

Dazu käme noch, dass sich unter Schwarz-Grün immer weniger junge Menschen dafür entschieden, eine Erzieherausbildung zu absolvieren. „Wir müssen die Bedingungen der Beschäftigten in den Einrichtungen der frühkindlichen Bildung und im Ganztag zu verbessern. Dafür muss das Land eine Vollfinanzierung der praxisintegrierten Ausbildung für Kita-Träger durch Erhöhung der zweckgebundenen Fördersätze im KiBiz vornehmen. Zudem brauchen wir für die vollzeitschulische Ausbildung eine Anreizfinanzierung“, so Bongers abschließend.

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