spd-oberhausen.de

MdL Sonja Bongers:

NRW muss dem Pflegenotstand entgegensteuern – alarmierende Zahlen

Sonja Bongers ist Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen hat sich die Situation im Pflegebereich nochmals drastisch verschärft. „Nach einer Studie, die die Landesregierung in Auftrag gegeben hat, hat sich die Zahl der unbesetzten Stellen in Altenheimen und Krankenhäusern innerhalb von drei Jahren mehr als verdoppelt. Waren im Jahr 2016 11.000 Stellen nicht besetzt so sind es im Jahr 2019 fast 24.000 Jobs, die frei waren. Dieser Mangel betrifft auch Oberhausen mit seiner alternden Bevölkerung massiv“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers.

Mehr Investitionen

In der Gesundheits- und Krankenpflege fehlen den Autoren der Untersuchung zufolge rund 13.500 Kräfte, in der Kinderkrankenpflege etwa 1450 und in der Altenpflege mehr als 8800 Fachkräfte. „Wir wissen, dass die Ausbildungszahlen in den Pflege- und Therapieberufen zwar zugenommen haben, das reicht aber leider nicht aus. Wir müssen den Pflegeberuf attraktiver machen.

Dazu gehören bessere Arbeitsbedingungen und vor allem eine bessere Bezahlung mit vernünftigen Tariflöhnen. Dafür ist es wichtig, dass die Pflegeversicherung von einer Teilkasko- in eine Vollkaskoversicherung umgewandelt wird. Wir müssen einfach auch hinsichtlich des demographischen Wandels mehr Geld ins System investieren. Die Babyboomer-Jahrgänge aus den geburtenstarken 1960er Jahren gehen bald in Rente und werden als große Gruppe die Pflege vor neue Herausforderungen stellen“, erklärte Bongers.

Keine Klinikschließungen

„Zudem sollte man sich darüber klar sein, dass ein weiter Abbau von Krankenhäusern und Kliniken dem massiven Bedarf nicht gerecht werde“, so die SPD-Politikerin. „Jedes Haus, das dicht gemacht wird, bedeutet einen Verlust von sozialer Sicherheit für die Menschen. Und wir alle werden älter und wollen gut versorgt sein. Diejenigen, die heute sagen, wie ist das zu finanzieren, werden wahrscheinlich später die ersten sein, die eine mangelhafte Versorgung bemängeln.“

Send this to a friend