Noch gibt es keine offiziellen Stellungnahmen, hinter vorgehaltener Hand wird das Thema allerdings bereits diskutiert: Der Online-Handelsgigant Amazon plant auf dem Gelände, auf dem der Fitness-Tempel ‚The Mirai‘ entstehen sollte, ein großes Logistikzentrum: Dort, wo Sport und Freizeit vorgesehen waren, sollen zukünftig Lkws riesige Paketmengen anliefern. Diese würden dort umgeladen auf kleinere Fahrzeuge und dann in der Umgebung ausgeliefert werden.
Der planungspolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Ulrich Real, sieht für die Stadt nur Nachteile in diesen Plänen.
„In unmittelbarer Nähe befindet sich das Centro mit stationärem Handel und einem umfangreichen Freizeitangebot“, so der Stadtverordnete. Auf der gegenüberliegenden Seite werde zudem der Masterplan „Neue Mitte 4.0“ entwickelt. „Hier sollen Wohngebiete entstehen, die Neue Mitte entwickelt sich langsam zu einem vierten Stadtteil Oberhausens.“
Eine Amazon-Ansiedlung passe weder in das Masterplan-Konzept noch gehöre sie in unmittelbare Centro-Nähe. „Der Rat hat dort Einzelhandel, Freizeit, Sport und Gastronomie vorgesehen“, erklärt Real. Logistik an diesem Ort verstößt aus Sicht der Planungspolitiker der SPD-Fraktion klar gegen diesen Ratsbeschluss.
Axel J. Scherer, Mitglied des Arbeitskreises Planen der SPD-Fraktion, sieht im Falle einer Amazon-Ansiedlung in der Neuen Mitte zudem die bekannten Verkehrsprobleme weiter wachsen. „Für ‚The Mirai‘ haben die Verkehrsgutachten einen Mix aus Radfahrenden, ÖPNV- und Pkw-Nutzern ermittelt. Bei einer Amazon-Ansiedlung entfällt dieser Mix, es entsteht eine nicht zu verantwortende Belastung durch Lkws aller Größen.“
Schließlich fragt Ulrich Real, welches Signal die Stadt aussenden würde.
„Wenn wir die Ansiedlung des Logistik-Giganten Amazon direkt neben dem Centro zulassen, ist das ein Schlag ins Gesicht des stationären Einzelhandels. Ich würde gerne wissen, wie das Centro-Mangagement sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Centro über einen solchen ‚Coup‘ der Verwaltung wohl denken würden?“