Immer mehr junge Menschen werden zum Ziel von Fake-News

Schullehrlehrpläne müssen Problem thematisieren

Sonja Bongers ist Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen

Die Zahlen sind alarmierend: Nach einer Umfrage des Forschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der Vodafone-Stiftung in Düsseldorf erhalten mehr als Dreiviertel aller 14- bis 24-jährigen in Deutschland regelmäßig Falschnachrichten. Das ist ein Anstieg von 50 Prozent zu Untersuchungen, die vor zwei Jahren durchgeführt wurden.

In der Flut von Nachrichten zurechtfinden

„Gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie sind noch mehr Falschnachrichten und Verschwörungstheorien zu beobachten. Junge Menschen, die coronabedingt noch mehr auf digitale Inhalte zurückgreifen als zuvor, müssen jetzt unterstützt werden, um sich in der Flut von Informationen zurechtzufinden. Das kann aber nur gelingen, wenn in die Schullehrpläne endlich entsprechende Themen wie Desinformation, Politikverständnis und Grundlagen des politischen und wirtschaftlichen Systems für alle verpflichtend integriert werden“, sagt die SPD-Politikerin.

Das wünschen sich auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Rund 85 Prozent von ihnen haben Bedarf beim Thema Desinformation. 34 Prozent erkennen Falschnachrichten nicht. „Für unsere Demokratie sind das Warnsignale, die wir nicht übergehen dürfen“, so Bongers weiter.

Die Palette der Falschnachrichten ist nach Informationen der Katholischen Nachrichtenagentur (kna) breit: Sie reicht von fragwürdigen Tipps zum Gesundheitsschutz über Verharmlosungen der Auswirkungen des Coronavirus bis zu „wilden Verschwörungserzählungen“.

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