„Die von der Landesregierung angekündigte Wiederöffnung des Centros und anderer Shoppingmalls ist absolut unverantwortlich“, zeigt sich Stefan Zimkeit (SPD) besorgt. Er wirft NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) vor, den Gesundheitsschutz hinter wirtschaftliche Überlegungen zu stellen. „Die 800-Quadratmeter-Obergrenze wurde beschlossen, um während der Pandemie keine Treffpunkte für große Menschenmengen zu schaffen.“ Zimkeit hält es für falsch, mit dem Centro einen der größten Magneten für die Menschen in NRW zu öffnen.
„Die allergrößte Mehrzahl der Menschen hat großes Verständnis dafür, dass es das gewohnte Einkaufserlebnis in der nächsten Zeit nicht geben wird. Es nicht nachvollziehbar, dass Ausflugsziele gesperrt, Amateursportstätten und Gastronomie geschlossenen und auch kleine Veranstaltungen verboten bleiben müssen, riesige Shoppingcenter aber geöffnet werden können“, sagt der Oberhausener Landtagsabgeordnete.
„Das Centro darf nicht zum Anziehungspunkt für diejenigen werden, denen Zuhause die Decke auf den Kopf fällt.“ Stefan Zimkeit denkt dabei besonders an die Jugendlichen, die weiterhin tagsüber viel Zeit haben, weil sie nicht zur Schule gehen können.
„Es ist illusorisch, zu glauben, die Hygiene- und Abstandsregeln könnten vor und innerhalb der Mall lückenlos durchgesetzt werden. Wir können es uns auch nicht erlauben, es auszuprobieren.“ Zudem bestehe die Gefahr, dass es an den Eingangsbereichen und den Haltestellen für Bus und Bahn zu Menschenansammlungen kommt.
Zimkeit fordert von Armin Laschet, sich an die Vereinbarungen der Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung zu halten und keine NRW-Sonderstellung auf Kosten des Schutzes der Gesundheit einzunehmen. Sollte die Öffnung des Centro tatsächlich erfolgen, müsse die Stadt streng kontrollieren, dass alle Maßnahmen zum Gesundheitsschutz eingehalten werden und dass es in und um den Gebäudekomplex nicht zu Besucheransammlungen kommt.