Äußerst verärgert hat Bezirksbürgermeister Ulrich Real (SPD) die Einlassungen der Ratsmitglieder Albert Karschti und Werner Nowak (Offen für Bürger) zu Planungsverfahren in Sterkrade zur Kenntnis genommen. Im Vorfeld des Ideenmarktes für die Attraktivierung des Stadtteils wollen Nowak und Karschti mangelnde Möglichkeiten für die Beteiligung von Bürgern festgestellt haben.
Die ehemaligen BOB-Politiker wähnen gar die Glaubwürdigkeit von Politik und Verwaltung in Gefahr – eine Einschätzung, die bei Real und den Sterkrader Sozialdemokraten nur für fassungsloses Kopfschütteln sorgt.
„Hier wird mit vielen Worthülsen Stimmung gemacht, entweder wider besseres Wissen oder völlig kenntnislos“, erklärt Ulrich Real. Die Einlassungen von ‚Offen für Bürger‘ entbehrten jeder sachlichen Grundlage. „Es stimmt, dass die Beteiligung der Vertreter von ‚Offen für Bürger‘ nicht von großem Ehrgeiz zeugt, sie glänzen bei solchen Veranstaltungen oft durch Abwesenheit.
Der Vorwurf mangelnder Beteiligung von Bürgerschaft und Fachleuten ist allerdings absurd“, sagt Real und führt drei eindrucksvolle Beispiele für aktive Bürgerbeteiligung exemplarisch auf: So habe es beim Umbau des kleinen Marktes einen großen Bürgerworkshop in der Stadtbibliothek Sterkrade gegeben. Zwei Wochen später sei ein Beteiligungsverfahren mit Schulkindern durchgeführt worden, die Exponate wurden im Technischen Rathaus ausgestellt.
Zur Sterkrader Fußgängerzone habe es ein umfangreiches Online-Beteiligungs-Verfahren gegeben, wo jeder auf einer interaktiven Karte die Problembereiche markieren konnte. Die so erstellte Online-Karte zeige mehr als 100 Ideen aus der Bürgerschaft.
Ergänzend gab es Stadtspaziergänge für alle, um sich die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen. Beim „JugendBarCamp“ wurden in einem Beteiligungsverfahren mit interessierten Jugendlichen deren Vorstellungen für ein attraktives Sterkrade herausgearbeitet.
Die gesamten Ergebnisse der Bürgerbeteiligung werden nun von den beteiligten Architekturbüros in deren Konzeptvorschläge eingearbeitet. Diese Vorschläge wiederum werden am kommenden Montag in einem ersten Aufschlag unter dem Stichwort „Ideenmarkt 1“ der Öffentlichkeit vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
„Das integrierte Handlungskonzept für Sterkrade hat an vielen Stellen umfangreiche Beteiligungsmöglichkeiten geboten, die die Bürgerinnen und Bürger auch genutzt haben“, erklärt Ulrich Real. „Die Einlassungen von ‚Offen für Bürger‘ sind nicht nur sachlich falsch, sie sind auch ein Schlag ins Gesicht der Bürgerinnen und Bürger, die sich hier in ihrem Stadtteil engagiert haben und engagieren.“