40. Todestag am 1. Februar 2019:

Oberhausens Sozialdemokraten gedenken Luise Albertz

Kranzniederlegung auf dem Westfriedhof anlässlich des 40. Todestages von Luise Albertz. Die Spitzen von Partei und Fraktion der Oberhausener SPD gedachten am heutigen Sonntag der unvergessenen „Mutter Courage“ des Ruhrgebiets. Von links: Alt-Oberbürgermeister Friedhelm van den Mond, MdL Stefan Zimkeit, Oberhausens SPD-Chef und MdB Dirk Vöpel, die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Kirsten Oberste-Kleinbeck, Osterfelds Bezirksbürgermeister Thomas Krey, SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer und der stellvertretende SPD-Vorsitzende Dr. Jörg Schröer.

Luise Albertz | 22.01.1901-01.02.1979

Anlässlich ihres 40. Todestages am Freitag, 1. Februar, erinnern der SPD-Unterbezirk und die Fraktion im Rat der Stadt an die langjährige Oberbürgermeisterin und Bundestagsabgeordnete Luise Albertz.

Als „Mutter Courage des Ruhrgebiets“ war sie einst bezeichnet worden, sie galt als eine der bekanntesten SPD-Politikerinnen im Deutschland der Nachkriegszeit. Vor 40 Jahren verstarb Oberhausens Oberbürgermeisterin Luise Albertz im Alter von 77 Jahren. Die Tochter des von den Nazis ermordeten sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Hermann Albertz hat Oberhausen geprägt in den harten Jahren der Nachkriegszeit, in der schwierigen Zeit der Kohle- und Stahlkrise. „Diese Stadt zu einer Heimat zu machen für alle, die hier leben, darin sehe ich meine vordringlichste Aufgabe“, so hatte es Luise Albertz einst formuliert. Sie hat sie mehr als erfüllt.

Bereits in jungen Jahren engagierte sie sich politisch, trat als Jugendliche der Sozialistischen Arbeiter-Jugend und der SPD bei. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie als Sachbearbeiterin im städtischen Fürsorge- und Wohlfahrtsamt dienstverpflichtet, nach dem Krieg blieb sie in der Verwaltung und wurde Sekretärin des Oberbürgermeisters. 1946 wurde sie in den Rat der Stadt Oberhausen und von diesem zur ersten Oberbürgermeisterin einer deutschen Großstadt gewählt.

Doch ihr Engagement für die Menschen und für ihre Partei gingen weit über die Grenzen Oberhausens hinaus. Sie beteiligte sich am Aufbau der Landes-SPD, wurde 1950 in den Bundesvorstand gewählt. Über die Landesliste rückte sie 1949 in den ersten deutschen Bundestag. Zupackend und mutig, zurückhaltend aber dennoch hartnäckig – so wurde sie beschrieben in ihrem Engagement für die Menschen, deren Leben sie immer zum Besseren zu verändern versuchte.

„Das moralisch Richtige kann niemals das politisch Falsche sein.“ Dieser Satz ihres Vaters Hermann Albertz prägte auch ihr Leben, das sie so sehr in den Dienst der Menschen und ihrer Stadt gestellt hat. Ihr Leben lang hatte sie für mehr soziale Gerechtigkeit, für Toleranz und Frieden, für Demokratie und gegen Unterdrückung gekämpft. Nach ihrer Wiederwahl zur Oberbürgermeisterin 1956 sagte Luise Albertz: „Sie wissen, dass ich ein Kind der Arbeiterstadt Oberhausen bin und Tochter eines Arbeiters. Nie werde ich meinen Ursprung und meine Überzeugungen jemals verleugnen.“

Dass sie diesem Versprechen Zeit ihres Lebens die Treue hielt, sich stets für die Belange Oberhausens und seiner Menschen einsetzte, brachte ihr Respekt ein, Bewunderung auch, doch vor allem: die tiefe Zuneigung der Menschen dieser Stadt. Es war eine Liebe, die Luise Albertz erwiderte: „Für viele Menschen, so auch für mich, ist Oberhausen die Heimat, nach der wir uns sehnen, wenn wir draußen sind.“

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