Klaus Kösling:

SPD hinterfragt Ende der Akustischen Wochenzeitung

Klaus Kösling ist Sprecher der SPD-Ratsfraktion im Sportausschuss und im Beirat für Menschen mit Behinderung

Der SPD-Stadtverordnete Klaus Kösling hatte sich in einer Kleinen Anfrage an den Oberbürgermeister nach den Gründen der Einstellung der „Akustischen Wochenzeitung“ erkundigt. Das Angebot für sehbehinderte und blinde Menschen des Paritätischen Oberhausen soll, so die Information der Verwaltung, Ende des Jahres eingestellt werden. Grund für die Kündigung sei ein „drastischer Rückgang des Hörerstamms“, heißt es in der Antwort, sieben ehrenamtlichen Leserinnen und Lesern ständen sechs Personen gegenüber, die dieses Angebot nutzten.

Ein eigenes, städtisches Angebot zu unterbreiten, sei mangels Raum, Technik und Personal nicht machbar, eine Unterstützung des Paritätischen scheide ebenfalls aus, da dieser am Format einer Hörzeitung nicht festhalten möchte. Angesichts der technischen Möglichkeiten über die Sprachausgaben von Handy und PC sowie die Beschaffung von Vorlesegeräten zu Lasten der Krankenkasse stelle sich die Frage, ob das Format einer Hör-Zeitung noch zeitgemäß sei, heißt es in der Antwort auf Köslings Anfrage.

„Wenn man feststellt, dass ein Angebot veraltet ist und nicht mehr oder kaum noch genutzt wird, muss man darauf reagieren“, erklärt der Sprecher im Beirat für Menschen mit Behinderungen. „Wichtig ist es, am Ende ein zukunftssicheres Angebot für sehbehinderte und blinde Menschen in Oberhausen anbieten zu können, das diese über lokale Geschehnisse informiert und das auch bezahlbar bleibt“, so Kösling. Denn zwar sei ein Vorlesegerät über die Krankenkasse zu finanzieren, die Zeitungsfunktion schlägt allerdings zusätzlich mit einmal 300 Euro zu Buche. Bedürftige könnten dafür einen Antrag auf Sozialhilfe stellen.

„Wir möchten auch wissen, wie viele Betroffene dieses Angebot nutzen, und ob es bei sehbehinderten und blinden Menschen in Oberhausen überhaupt hinreichend bekannt ist“, so Kösling. Im nächsten Beirat für Menschen mit Behinderungen wird das Thema eingehend erörtert werden.

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