Sterkrader SPD:

Verärgerung über Missachtung eines Ratsbeschlusses

Ulrich Real ist Bezirksbürgermeister von Sterkrade

Nachhaltig verärgert zeigen sich die SPD-Mitglieder der Bezirksvertretung Sterkrade über Vorgänge, die sich auf der letzten Sitzung des Gremiums zunächst unter dem nüchternen Punkt „Kenntnisnahme“ auf der Tagesordnung verborgen hatten.

Mehr als verwundert zeigten sich die Mitglieder, als ihnen vonseiten der Verwaltung erklärt wurde, dass ein im Dezember 2016 im Rat beschlossenes Schachtbauwerk an der Augustastraße nun doch nicht gebaut wird. Darauf hatten sich das Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) sowie das Strategische Immobilienmanagement der Stadt verständigt und den Schachtbau durch eine andere Maßnahme ersetzt – ohne die Politik auch nur in Kenntnis zu setzen.

Bezirksbürgermeister Ulrich Real (SPD) macht dies fassungslos: „Mit welchem Recht kann hier in einer Art Geheimabsprache ein Ratsbeschluss einfach missachtet werden?“, fragt Real verärgert und erklärt: „Wenn einer Maßnahme aus technischen Gründen nicht umgesetzt werden kann, muss man selbstverständlich Änderungen akzeptieren. Aber dass die politischen Gremien nicht einmal informiert werden, ist nicht hinnehmbar.“ Der Unmut der sozialdemokratischen Bezirksvertreter wurde nicht gerade kleiner, als sie dann auch noch erfahren mussten, dass eine Kostenkalkulation für die Ersatzmaßnahme bislang nicht bekannt ist.

Zur Erinnerung: Bei erheblichen Starkregenfällen im Mai und Juni 2016 waren tiefer liegende Räume des Sophie-Scholl-Gymnasiums und weite Teile der Eichelkampstraße überflutet worden, die Tiefgarage eines Wohnhauses war damals regelrecht vollgelaufen. Um derlei Schäden bei starkem Regenfall zukünftig zu vermeiden, hatte die WBO im Herbst 2016 besagten Schachtbau an der Augustastraße vorgeschlagen, der Rat noch im selben Jahr den Bau beschlossen – mit dem allerdings nie begonnen worden ist.

Mit breiter Unterstützung der Bezirksvertretung Sterkrade erklärte Bezirksbürgermeister Real, den gesamten Vorgang in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Sterkrade wieder auf die Tagesordnung zu setzen, um die Bezirksvertretung umfassend über die kritisierten Vorgänge zu informieren.

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