Mit deutlichen Worten reagiert die Oberhausener SPD auf den offiziellen Baubeginn des umstrittenen Windrads in den Ruhrauen:
„Ohne Rücksicht auf ökonomische und ökologische Verluste ziehen die Verantwortlichen der Stadt Mülheim ihr unsinniges Windrad-Projekt im Alstadener Ruhrbogen weiter durch, koste es, was es wolle. Mit dem jetzt erfolgten ‚ersten Spatenstich‘ sollen offensichtlich unumkehrbare Fakten geschaffen werden, bevor eine gerichtliche Entscheidung über die von Anwohnern eingereichte Klage das Windrad in letzter Minute womöglich doch noch stoppen könnte“, kritisiert der umweltpolitische Sprecher der Oberhausener SPD-Fraktion Manfred Flore.
Enttäuscht zeigen sich Flore in diesem Zusammenhang auch von Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz, der zu wenig unternommen habe, um auf die Stadt Mülheim einzuwirken. „Da hätte ich mir deutlich mehr Engagement von unserem Stadtoberhaupt erwartet, zumal auch die Oberhausener CDU dieses Windrad ablehnt“, so Flore.
Oberhausens SPD-Chef Dirk Vöpel ergänzt: „Obwohl Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum die Wirtschaftlichkeit eines Windrades am vorgesehenen Standort heftig anzweifeln, trotz der zu erwartenden Belästigungen durch Schlagschatten, Lärm und der unvermeidlichen Beeinträchtigung der Pflanzen- und Tierwelt im Naherholungsgebiet Ruhrbogen will man sich in Mülheim auf Biegen und Brechen als hippe Ökostromproduzenten abfeiern lassen.“
Das falle den Verantwortlichen offenbar umso leichter, als der vermeintliche Prestige-Gewinn in Mülheim verbleibe, während sämtliche Lasten und Nachteile jenseits der Stadtgrenze auf die Anwohnerinnen und Anwohner in Oberhausen und Duisburg abgewälzt würden. „Das ist kein guter Stil unter Nachbarstädten“, bedauert Vöpel.
Vöpel erinnert daran, dass die Oberhausener SPD die betroffenen Bürgerinnen und Bürger bereits im letzten Jahr durch eine große Protest-Versammlung auf dem Alstadener Ruhrdeich unterstützt habe. Von dieser Versammlung sei auch die Initiative zur Gründung der Bürgerinitiative Ruhraue gegen die Windkraftanlage ausgegangen. Diese habe sich zwischenzeitlich an den Petitionsausschuss des Landtags NRW gewandt, unterstütze die Kläger laufend mit Argumenten und sammle Spenden zur Finanzierung der Gerichtskosten.