Reinigungsaktion auf Osterfelder Friedhof:

Gedenkstein erinnert an jüdisches Leben

Die Stadtverordnete Silke Jacobs neben dem Gedenkstein an der Harkortstraße. Am 21. März wird er gereinigt.

Der Gedenkstein am evangelischen Friedhof an der Harkortstraße auf dem Gebiet des ehemaligen Friedhofs der Stadt Osterfeld erinnert an jüdische Menschen, die dort bis 1935 bestattet wurden. Aufgegeben wurde er schließlich wegen regelmäßiger Überschwemmungen.

So ist der stark bemooste Gedenkstein über die Jahre in Vergessenheit geraten, bis Horst Kristan und Dieter Rozek, historisch interessierte Anwohner mit offenen Augen, auf den Zustand des Steins aufmerksam gemacht haben. Im vergangenen Jahr gab es eine Ortsbegehung mit Anwohnerinnen und Anwohnern, Bürgermeister Manfred Flore und Clemens Heinrich von der Gedenkhalle. Der hatte zunächst zu klären, ob der Stein unter Denkmalschutz steht, was besonders sorgsame Methoden der Reinigung notwendig gemacht hätte.

Der Stein ist ein Zeugnis für das friedliche Miteinander der Religionen und war aus dem Blick geraten. Nun soll er am Donnerstag, 21. März, um 10 Uhr in einer gemeinsamen Aktion gereinigt werden.

„Dieses bürgerschaftliche Engagement ist beispielhaft und kann nicht genug gewürdigt werden. Es setzt ein wichtiges Zeichen in diesen Zeiten der Spaltung und Ausgrenzung“, erklärt die Stadtverordnete Silke Jacobs zu dieser Aktion.

Derzeit geht man davon aus, dass der Stein Anfang der 1960er Jahre aufgestellt wurde, möglicherweise in Zusammenhang mit der Eröffnung der Gedenkhalle – genaues weiß man nicht. „Vielleicht meldet sich ja jemand, der oder die mehr über den Stein und seine Geschichte weiß“, hofft die SPD-Politikerin.

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