Politischer Seiteneinsteiger will Rathaus für SPD zurückerobern:

Thorsten Berg als OB-Kandidat der Oberhausener SPD nominiert

Thorsten Berg

Der Vorstand der Oberhausener SPD hat am gestrigen Abend den 50-jährigen Sparkassenbetriebswirt Thorsten Berg als Oberbürgermeister-Kandidat nominiert. Nach einer persönlich wie fachlich souveränen Vorstellung habe sich die Parteiführung einstimmig für Thorsten Berg als Herausforderer von Amtsinhaber Daniel Schranz entschieden, teilte SPD-Chef Dirk Vöpel mit. Die offizielle Wahl zum OB-Kandidaten soll Mitte Juni auf dem Wahlparteitag der Oberhausener SPD erfolgen.

Thorsten Berg ist ein waschechtes Kind des Ruhrgebiets: Geboren 1969 in Gelsenkirchen als Sohn eines Bergmanns und einer Einzelhandelsverkäuferin, wuchs er seit seinem dritten Lebensjahr in Oberhausen-Lirich auf, wo er auch die Grundschule besuchte. Nach dem Abitur am Novalis-Gymnasium 1988 absolvierte er eine Lehre zum Bankkaufmann bei der Stadtsparkasse Oberhausen. Seit 2009 leitet Thorsten Berg die große Sparkassen-Filiale in Sterkrade-Mitte. Thorsten Berg ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Neben seinem eigentlichen Manager-Job setzt sich Thorsten Berg auch schon lange für Arbeitnehmerinteressen ein. So gehört er seit 2008 dem Personalrat der Sparkasse an und wurde gerade erst im März von den Beschäftigten wiedergewählt. Für die Arbeitnehmerseite sitzt er seit 2014 im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse Oberhausen.

Thorsten Berg hat bisher keine offiziellen Funktionen in der Oberhausener Kommunalpolitik innegehabt, aber er ist in der Stadtgesellschaft aufgrund seines sozialen und ehrenamtlichen Einsatzes kein unbeschriebenes Blatt. So arbeitet er seit 2009 als Schatzmeister im Vorstand der Sterkrader Interessengemeinschaft daran mit, den Stadtteil Sterkrade weiter nach vorn zu bringen.

Mit besonders viel Herzblut engagiert sich Thorsten Berg für den sozial aktiven Karnevalsverein „Die Bernhardiner“, der unter anderem die Oberhausener Tafel fördert und erst kürzlich dafür gesorgt hatte, dass diese für viele Menschen so wichtige Einrichtung ihren Betrieb trotz Corona-Krise schnell wieder aufnehmen konnte. Berg ist seit 2014 auch als Schöffe an das Jugendgericht Oberhausen berufen.

Für SPD-Chef Dirk Vöpel ist Thorsten Berg ein hervorragender Kandidat für das höchste Amt in dieser Stadt und ein Glücksfall für die Oberhausener SPD: „Er ist Finanzfachmann mit langjähriger Führungserfahrung in der Wirtschaft, setzt sich für Arbeitnehmerinteressen ein, ist ehrenamtlich viel unterwegs und hat auch einen Blick für die Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen. Angesichts der voraussichtlich dramatischen Auswirkungen der Corona-Krise auf Arbeitsmarkt und Wirtschaft, Kommunalfinanzen und sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt bringt er genau die Kompetenzen und Fähigkeiten mit, die Oberhausen jetzt braucht.“

Vöpel geht davon aus, dass die Bewältigung der ökonomischen und sozialen Folgen der Corona-Rezession zwangsläufig auch das alles dominierende Thema im Kommunalwahlkampf sein wird:

„Die Angst vor dem Virus weicht immer mehr der Sorge um die Arbeitsplätze und die wirtschaftlichen Existenzgrundlagen der Menschen, das spürt man überall. Es ist zu befürchten, dass die am Wochenende bekannt gewordene Insolvenz des Brauhauses Zeche Jacobi an der Centro-Promenade nur den Beginn einer beispiellosen Pleitewelle in unserer Stadt markiert. Mit dem Tourismus bricht jedenfalls gerade eine der tragenden Säulen unseres Strukturwandels weg. Und deshalb wird der Kommunalwahlkampf des Jahres 2020 ganz sicher kein Wahlkampf wie jeder andere. Ein Amtsbonus ist in Zeiten wie diesen schnell verbraucht. Die Bürgerinnen und Bürger in Oberhausen werden diejenigen wählen, denen sie am ehesten zutrauen, den Karren wieder flott zu machen, ohne dass unsere Stadtgesellschaft auseinanderbricht.“

SPD-Fraktionschefin Sonja Bongers ist optimistisch, dass die SPD mit Thorsten Berg einen OB-Kandidaten gefunden hat, der politische Anziehungskraft bis weit in die gesellschaftliche Mitte entwickeln wird: „Er ist sowohl für Mittelstand und Selbstständige als auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleichermaßen wählbar. Und ein Quereinsteiger als Spitzenkandidat, der zunächst Berufs- und Lebenserfahrung in ganz anderen Bereichen gesammelt hat, ist auch ein personelles Angebot an all jene in unserer Stadt, die dem etablierten Politikbetrieb skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen.“

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