Schulformwechsler:

SPD sieht bei GEW pädagogische Fantasielosigkeit

Wolfgang Große Brömer ist Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion

Mit Unverständnis reagiert Wolfgang Große Brömer (SPD), der Vorsitzende des Schulausschusses, auf die Stellungnahme der örtlichen GEW zum Thema Schulformwechsler in der WAZ/NRZ vom heutigen Freitag: „Die GEW-Kritik ist nicht nur inhaltlich völlig falsch, sondern offenbart auch eine Denkweise, die ich von einer Bildungsgewerkschaft, der ich selbst seit Jahrzehnten angehöre, nicht erwartet hätte.“

Gemeinsames Ziel von Schulen, GEW und kommunaler Bildungspolitik müsse es doch sein, die Ursachen für die katastrophal hohe Zahl von Schulformwechslern zu erkennen und zu bekämpfen, ist Große Brömer überzeugt. „Wenn zum Schuljahresende insgesamt mehr als 100 Schülerinnen und Schüler die Gymnasien und Realschulen verlassen müssen, dann kann man diese skandalöse Entwicklung doch nicht mit einer ‚mangelnden Erfolgsperspektive‘ seitens der Schülerinnen und Schüler lapidar abtun.“

Damit mache man die Leidtragenden, die den Schulformwechsel natürlich als persönliches Scheitern empfinden müssen, auch noch zu Schuldigen.

Vor dem Hintergrund, dass die ursprünglich von den abgebenden Schulen geplante Anzahl von Schulformwechseln noch erheblich höher war und offensichtlich erst durch massive Einflussnahme der Schulaufsicht kurz vor dem Schuljahresende noch gesenkt werden konnte, hält Große Brömer gemeinsame Lösungsansätze für dringend erforderlich. Als Beispiele nennt er eine effektivere Beratung bei den Aufnahmeverfahren an den weiterführenden Schulen, aber auch eine grundlegende Nachjustierung der individuellen Fördermöglichkeiten an Gymnasien und Realschulen.

„Wer lediglich vom Schulträger die Bereitstellung von zusätzlichen Schulräumen für abgeschulte Schülerinnen und Schüler fordert und gleichzeitig die Kultur des Behaltens als ‚Trugschluss‘ bezeichnet, befürwortet eine noch stärkere Auslese an unseren Schulen und zeigt eine erschreckende pädagogische Fantasielosigkeit!“

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