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Junge SPD-Kommunalpolitiker trafen Gelsenkirchens OB Frank Baranowski:

„Das Ruhrgebiet braucht mehr Selbstbewusstsein“

Frank Baranowski: Oberbürgermeister von Gelsenkirchen und Sprecher der Ruhr-SPD

Frank Baranowski: Oberbürgermeister von Gelsenkirchen und Sprecher der Ruhr-SPD

Nach dem Abschluss der SPD-Kommunalakademie ist noch lange nicht Schluss. Mitte dieser Woche trafen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Gelsenkirchener Oberbürgermeister und RuhrSPD-Sprecher Frank Baranowski zu einem Kamingespräch. Mehrere Aspekte interessierten die jungen Nachwuchskräfte: Baranowski solle zunächst von seinem Werdegang erzählen. „Eigentlich wollte ich nie Berufspolitiker sondern Lehrer werden.“ Doch als er nach dem Studium keine Anstellung fand, arbeitete er als Mitarbeiter eines Landtagsabgeordneten. Später saß er selbst im Landtag von NRW, dann wurde er Oberbürgermeister der Gelsenkirchener.

Mit dieser Karriere habe ich nie gerechnet. Ich finde es auch eher unheimlich, wenn man direkt von Anfang an ganz genau weiß, wo man hin will. Nach den Vor- und Nachteilen seines jetzigen Jobs gefragt, sagte Baranowski: „Als OB trifft man täglich auf die Welt. Das ist manchmal schwer, aber es hält einen auf dem Boden.“

Dem Nachwuchs gab er zwei Tipps mit auf den Weg: Prioritäten setzen, um sich nicht zu überfordern und seinen Job gut zu machen und sich mit anderen jungen Politikern zusammen zu schließen.

Auch inhaltlich fühlten die Absolventen dem Gast auf den Zahn: Ob über den Umgang mit beinahe insolventen Fußballclubs, über die Novellierung des RVR-Gesetzes, die Metropole Ruhr oder eine Gewerbesteuerreform. Also alles Themen, die den jungen Diskutanten in ihrer politischen Laufbahn immer wieder begegnen werden und zu denen Frank Baranowski klar Position bezieht. „Ja, alle Unternehmen müssen an ihrem jeweiligen Standort Gewerbesteuer zahlen. Wir Städte sollen ihnen ja auch die nötige Infrastruktur stellen.“

Auch das Ruhrgebiet liegt ihm am Herzen: „Wir brauchen mehr Selbstbewusstsein. London und Paris tragen auch nicht die Metropole im Namen. Sie sind es einfach.“ Deshalb müsse man bei der RVR-Gesetzesnovellierung auch zunächst über neue Aufgaben des Regionalverbandes Ruhr und erst anschließend dann über die Strukturen sprechen.

Am Ende zeigten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeistert. Kommunalakademiker Kai Wesely: „Das war mal ein Gespräch mit klaren Aussagen und ohne Politikersprech. Sympathischer Mann.“

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