Bundestagswahl:

SPD stärkste Partei,
Gerhard Schröder bleibt Kanzler

Bundeskanzler Gerhard Schröder

Die SPD hat alle ihre Wahlziele erreicht: Sie stellt die stärkste Fraktion im deutschen Bundestag. Gerhard Schröder bleibt Bundeskanzler. Die rotgrüne Koalition kann fortgesetzt werden. Gerhard Schröder sprach von einem guten Ergebnis. Am Montagmorgen kündigte er zügige Koalitionsverhandlungen mit Bündnis 90/ Die Grünen an: „Es geht sofort los, und zwar schon heute.“ Es stehen unglaublich wichtige Entscheidungen an. „Wir haben überhaupt keine Zeit zu verlieren.“ Auch SPD-Generalsekretär Franz Müntefering stellte fest: „Das Vertrauen ist da, die Koalition ist bestätigt worden und elf Mandate ist eine sichere Basis für das Regieren.“

Gerhard Schröder hat gemeinsam mit Joschka Fischer noch in der Wahlnacht die Fortsetzung der rotgrünen Koalition angekündigt. Der Kanzler sagte: „Wir haben schwierige Zeiten vor uns, aber wir werden es gemeinsam packen.“ Die knappe Mehrheit wird zusammenhalten. Bereits am frühen Abend hatte Schröder gesagt: „Mehrheit ist Mehrheit, und wenn wir sie haben, werden wir sie auch nutzen.“ Auch Fischer bekräftigte, dass die gute Zusammenarbeit der letzten vier Jahre „im Interesse des Landes“ fortgesetzt wird. Die Parteigremien werden am Montag über das Wahlergebnis beraten.

Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis erhielten die Sozialdemokraten bundesweit 8864 Zweitstimmen mehr als CDU und CSU zusammen. Durch ihre vier Überhangmandate stellt die SPD jedoch mit 251 Sitzen die stärkste Fraktion im Bundestag und damit auch den Bundestagspräsidenten. Die Union, die ein Überhangmandat erhält, wird im 15. Deutschen Bundestag über 248 Sitze verfügen.

Insgesamt wurden 48 574 607 Stimmen abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 79,1%. Auf die SPD entfielen 38,5%, die Grünen kommen auf 8,6%. Die Union kam auf 38,5% und die FDP auf 7,4%. Die PDS scheiterte mit 4,0% an der Sperrklausel, wird aber durch die zwei Direktmandate mit zwei fraktionslosen Abgeordneten im Bundestag vertreten sein.

Der neue Bundestag wird durch die fünf Überhangmandate statt aus 598 nun aus 603 Abgeordneten bestehen. Die SPD erhält vier Überhangmandate: eins in Hamburg, zwei in Sachsen-Anhalt und eins in Thüringen. Die Union bekommt ein Überhangmandat aus Sachsen. Damit verteilen sich die Sitze wie folgt: SPD 251 Sitze, Union 248 Sitze, Grüne 55 Sitze, FDP 47 Sitze, PDS 2 Sitze. SPD und Grünen verfügen demnach mit 306 von insgesamt 603 Sitzen über die absolute Mehrheit.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die SPD klarer Sieger der Landtagswahl vom Sonntag. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erhielt die SPD 40,6%. Die PDS sackte auf 16,4% ab. Die CDU konnte sich leicht auf 31,3% verbessern. Die FDP verpasste mit 4,7% den Einzug in den Landtag. Die Grünen scheiterten mit 2,6%.

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