Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Jahrhundertprojekt: Bis zum Jahr 2025 soll mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 4 Milliarden Euro aus der hochbelasteten Emscher wieder ein natürliches Gewässer werden. Auf der jüngsten Sitzung ihres Arbeitskreises informierten sich die Umweltpolitiker der SPD-Fraktion über den aktuellen Stand der Planungen.
Wichtigste Voraussetzung für die Realisierung dieses Projektes ist der Bau eines unterirdischen Röhrenssystems, das voraussichtlich ab dem Jahre 2014 die bisher in die Emscher eingeleiteten Abwässer aus Industrie und Haushalten aufnehmen soll.
In Oberhausen wird zu diesem Zweck in einer durchschnittlichen Tiefe von 30 Metern ein zentraler Abwassertunnel mit einem Durchmesser von 4 Metern installiert. Da dieser Tunnel nach den Planungen der Emschergenossenschaft im unterirdischen Vortrieb realisiert werden soll, können die Belastungen für die Anwohner während der Bauphase minimiert werden. Darüber hinaus hat die Emschergenossenschaft angekündigt, mit der zentralen Abwasserröhre weitgehend unter eigenen Grundstücken zu bleiben. In Oberhausen rechnet man damit, dass die Bauarbeiten bis zum Jahre 2010 abgeschlossen sind.
Bis zum Jahre 2025 erfolgt dann die ökologische und stadtgestalterische Umgestaltung des Emscher-Flussbetts. Hier werden zur Zeit im Rahmen des sog. „Emscherdialogs“ verschiedene Planungsvarianten diskutiert, mit denen eine echte städtebauliche Vision verwirklicht werden soll: Die Verwandlung einer heute noch hochbelasteten, unzugänglichen Schneise, die seit vielen Jahrzehnten die nördlichen und südlichen Stadtteile voneinander trennt, in einen zentralen Ost-West-Grünzug für Naherholung und Freizeit, der für die Menschen in der Emscherregion einen regelrechten Quantensprung hinsichtlich Lebensqualität und Image bedeutet.
„Das Projekt ist eine ganz große Chance für die städtebauliche Entwicklung unserer Stadt“, so Anne Janßen, Leiterin des AK Umwelt und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. „Deshalb werden wir als SPD-Fraktion nicht nur jeden einzelnen Planungsschritt intensiv begleiten, sondern auch dafür sorgen, dass die Emscher-Renaturierung konsequent in das langfristige Stadtentwicklungskonzept integriert wird.“