Thema:  
Corona-Krise

Armut im Ruhrgebiet:

Sonja Bongers regt Ausbau der Schuldnerberatungsstellen an

Sonja Bongers ist Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen

Mit großer Sorge blickt die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers auf die wachsende Verschuldung vieler Menschen in Oberhausen und im Ruhrgebiet. „Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die negativen finanziellen Auswirkungen von Corona jetzt nach und nach bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen“, so Bongers.

Als besonders alarmierend sieht Bongers den Trend, dass sich immer mehr Ratsuchende aus der Mittelschicht an die Beratungszentren wenden. „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher, die nie finanzielle Probleme hatten, geraten nun durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie in finanzielle Notlagen. Entweder befinden sie sich in Kurzarbeit oder haben ihren Job ganz verloren. Darunter sind auch immer mehr Soloselbstständige. Die Politik sollte da jetzt schleunigst entgegensteuern. Gerade in Kommunen wie Oberhausen und den anderen Ruhrgebietsstädten, die eh schon eine relativ hohe Armutsquote aufweisen, kann man es sich nicht leisten, dass noch mehr Leute sozial abgleiten“, gibt die SPD-Politikerin zu bedenken. Mehr …


Corona-Gespräche | 07

Heute zu Gast: Gesa Reisz, Leiterin der Volkshoschschule Oberhausen

„Wir leben vom direkten Austausch. Das können Onlineformate nicht ganz ersetzen“

Gesa Reisz ist Leiterin der Volkshochschule Oberhausen, promovierte Politikwissenschaftlerin, Mahnerin für Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und Weltbürgerin. Im Gespräch berichtet sie über die Weiterbildung in der Pandemie.

Sonja Bongers: Wie schaffen Sie das, als Volkshochschule die Angebote in der Pandemie aufrecht zu erhalten?

Gesa Reisz: Das ist unterschiedlich, es hängt vom Bildungsthema und der Zielgruppe ab. Bei der beruflichen Bildung wie zum Beispiel der Ausbildereignungsprüfung oder bei Schulungen für den offenen Ganztag gibt es für die Teilnehmer ein berufliches Ziel. Da ist die Motivation sehr hoch, das trotz Corona in irgendeiner Form weiter zu betreiben und abzuschließen. Das sind auch Formate, die wir sehr gut online übertragen können.

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MdL Stefan Zimkeit:

Unionsinterner Wahlkampf behindert Pandemiebekämpfung

„Es ist schlecht für das Land, dass sich die CDU nur noch mit sich selbst beschäftigt“, reagiert Stefan Zimkeit auf das Lob des Oberhausener CDU-Vorsitzenden Wilhelm Hausmann für seinen Parteikollegen Armin Laschet. „Angesichts des extremen Zick-Zack-Kurses von Armin Laschet steht Hausmann mit seiner Einschätzung, dieser handele konsequent, recht einsam da“, stellt Zimkeit fest und verweist auf das nordrhein-westfälische Chaos bei der Coronabekämpfung und der Schulpolitik. Mehr …


Corona-Gespräche | 06

Heute zu Gast: Michael Kreuzfelder, Direktor des Caritasverbandes Oberhausen

„Die negativen sozialen Folgen durch Corona sieht man jetzt erst in Andeutungen“

Michael Kreuzfelder ist Direktor des Caritasverbandes Oberhausen und derzeit Sprecher der Wohlfahrtsverbände in Oberhausen. Sonja Bongers sprach mit ihm über die Rolle der Sozialverbände in der Pandemie, über Tarifverträge und den besonderen Druck, der auf Mitarbeiter im Sozialwesen lastet.

Michael Kreuzfelder ist Direktor des Caritasverbandes Oberhausen und derzeit Sprecher der Wohlfahrtsverbände in Oberhausen

Sonja Bongers: Als Caritas sind Sie ja nah an den Leuten. Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erleben die Corona-Krise wahrscheinlich nochmals deutlicher als Menschen, die nicht im Sozialbereich arbeiten. Wie beurteilen Sie jetzt nach einem Jahr Corona die Lage und was sagen Sie ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern?

Michael Kreuzfelder: Tja das überlegen wir auch permanent. Was können wir für die Belegschaft tun, damit die Stimmung nicht kippt? Wo können wir unseren Leuten helfen? Eins ist klar: Wir müssen achtsam miteinander sein. Es ist gerade überall im sozialen Bereich eine absolute Erschöpfung und Ermüdung festzustellen. Und das gilt für alle Arbeitsfelder, sei es zum Beispiel ambulant betreutes Wohnen, Offener Ganztag oder die Kitas.

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Corona-Krise:

SPD-MdL fordern landesweite Test-Infrastruktur

Die Oberhausener SPD-Landtagsabgeordneten protestieren gegen das Vorhaben der Landesregierung, nur in wenigen „Modellkommunen“ Lockerungen zu erlauben.

„Da wird aus parteipolitischen Gründen mit zweierlei Maß gemessen“, vermutet Sonja Bongers. „Jede Stadt sollte die Chance haben, zu öffnen, wenn sie eine entsprechende Test-Infrastruktur inklusive digitaler Nachverfolgung aufgebaut hat“, fordert die Ratsfraktionschefin. Mehr …


Ercan Telli:

WC-Situation schon lange unbefriedigend

Ercan Telli ist sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Ein Bericht im WAZ-Lokalteil über die Erfahrungen einer hochschwangeren Frau, der in der Oberhausener City gleich mehrfach verwehrt worden ist, die Toilette aufzusuchen, hat jüngst sicherlich nicht nur in Reihen der SPD-Ratsfraktion für Kopfschütteln gesorgt.

„Bei allem Verständnis für strengere, Corona-bedingte Hygieneregeln kann es nicht sein, dass eine schwangere Frau von Tür zu Tür laufen und regelrecht betteln muss, auf die Toilette zu dürfen“, erklärte der sozialpolitische Sprecher der Fraktion, Ercan Telli. „Und in der gleichen misslichen Situation stecken ja oft auch Seniorinnen und Senioren oder behinderte Menschen“, so Telli. Mehr …


MdL Stefan Zimkeit:

Mehr Schnelltests in Schulen, Kindergärten und Jugendhilfeeinrichtungen

Stefan Zimkeit wird im Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages zusätzliche 700 Millionen Euro für Selbsttests in Schulen, Kitas und Jugendhilfeeinrichtungen beantragen. Er wisse unter anderem aus Kindergärten in Oberhausen, dass dort der Wunsch nach regelmäßigen Tests auch für Kinder besteht, begründet der SPD-Abgeordnete seinen Vorstoß.

„Bislang reichen die zur Verfügung stehenden Finanzmitteln für zwei Tests pro Woche in Schulen und bei den Landesbeschäftigten. Die Testung von Kitakindern und in Jugendhilfeeinrichtungen ist von der Landesregierung gar nicht vorgesehen“, erläutert Stefan Zimkeit. Mehr …


Ein Jahr Rettungsschirm:

Städte gehen 2021 leer aus

Stefan Zimkeit ist Landtagsabgeordneter für Oberhausen-Sterkrade und Dinslaken sowie haushalts- und finanzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion

„Seit genau einem Jahr gibt es den NRW-Rettungsschirm, um die Auswirkungen der Pandemie finanziell zu bewältigen“, sagt Stefan Zimkeit. „Ärgerlicherweise kommt das Geld nicht dort an, wo es gebraucht wird.“ Erst acht von 25 Milliarden Euro seien für Hilfen verplant. „Besonders dringend ist die Unterstützung der Städte. Sonst drohen Schließungen, Leistungskürzungen und Steuererhöhungen vor Ort“, befürchtet Zimkeit.

Allein im letzten Jahr seien in Oberhausen die Gewerbesteuereinnahmen um 34 Millionen Euro zurückgegangen. „Es ist momentan nicht zu erkennen, dass die Steuereinnahmen in diesem Jahr höher sein werden. Trotzdem verweigert die CDU/FDP-Landtagskoalition der Stadt die notwendige Unterstützung“, ärgert sich der SPD-Finanzexperte. Er fordert, dass Düsseldorf für 2021 und 2022 die Gewerbesteuerausfälle erstattet. „Genau dafür wurde der Rettungsschirm mit parteiübergreifender Zustimmung geschaffen“, so Zimkeit. Mehr …


Corona-Gespräche | 05

Heute zu Gast: Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

„Die Schere zwischen arm und reich hat sich bereits vergrößert“

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Mahner in Sachen sozialer Ungleichheit und gebürtiger Oberhausener, sieht die Gesellschaft in den kommenden Jahren vor einer Zerreißprobe, wenn es nicht gelingt, die Themen Alterssicherung und Abschaffung von Hartz-IV anzugehen.

Sonja Bongers: Herr Schneider, ein Jahr bestimmt nun Corona unseren Alltag. Inwieweit wird die Pandemie die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland noch weiter ausdehnen?

Ulrich Schneider: Die Pandemie hat die Schere bereits vergrößert. Das wird sich in den Zahlen und Statistiken erst im nächsten Jahr niederschlagen. Dann werden wir sehen, dass die Armutsquote in Deutschland und insbesondere im Ruhrgebiet leider nochmals kräftig angestiegen sein wird. Wenn man sich anschaut, was jetzt schon am Arbeitsmarkt passiert, dann ist unweigerlich zu sehen, dass die Kluft zwischen arm und reich nochmal zugenommen hat. Die ersten, die ihre Jobs im ersten Lockdown verloren haben, das waren ohnehin die, die in Leiharbeiterjobs tätig waren, Leute aus der Gastronomie, Kleinselbstständige und auch viele Studierende, die ihre 450 Euro-Jobs verloren haben. Wir haben jetzt derzeit rund 700.000 Erwerbstätige weniger als vor der Pandemie. Das hat vor allem die getroffen, die dann mit geringen Löhnen in Kurzarbeit oder in den Bezug von Arbeitslosengeld gegangen sind. Betroffen waren nicht die Gutverdiener, sondern vor allem Menschen mit gering entlohnten Jobs, die jetzt knapp über Hartz-IV-Niveau leben müssen.

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MdL Stefan Zimkeit trifft DLRG:

Das Pandemiejahr und die Schwimmfähigkeit der Kinder

Stefan Zimkeit ist Landtagsabgeordneter für Oberhausen-Sterkrade und Dinslaken sowie haushalts- und finanzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion

„Alle Kinder müssen schwimmen können – trotz Corona“, fordert Stefan Zimkeit im Gespräch mit Lester Engelhardt und Daniel Macherey von der DLRG Oberhausen. Der Abgeordnete Zimkeit hat sich mit den beiden Schwimmexperten zusammengeschaltet, um sich ihre Ratschläge anzuhören, bevor das Thema im Landtag beraten wird.

Etwa 1000 Kinder und Jugendliche hätten in letzten zwölf Monaten die DLRG-Kurse verpasst, sagt Daniel Macherey. Lester Engelhardt schätzt, dass darunter an die 300 Nichtschwimmerinnen und -schwimmer seien. Hinzu kämen diejenigen, die ihre gerade erworbene Schwimmfähigkeit mangels Praxis wieder eingebüßt hätten. Mehr …