Zur Öffnung des Gasmarktes bereits ab dem 1. April 2006 erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Grotthaus, Mitglied der AG Energie und zuständiger Berichterstatter im Ausschuss für Arbeit und Soziales:
Sieben Gasunternehmen haben sich in Reaktion auf die laufenden Missbrauchsverfahren entschlossen, den Markt im Bereich der Gasversorgung bereits ab 1. April dieses Jahres zu öffnen. Das Bundeskartellamt hat daraufhin die Missbrauchsverfahren gegen die Unternehmen wegen überhöhter Endkundenpreise eingestellt. Durch diese Entscheidung wird ein weiterer Schritt in Richtung Wettbewerb im Gasversorgungsmarkt gegangen.
Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten damit perspektivisch die Möglichkeit, ihren Gasversorger zukünftig genauso frei wählen zu können wie sie es im Strombereich bereits können oder bei ihren Telefonanbietern. Dieser entstehende Wettbewerb muss auch zu einem Preiswettbewerb führen, von dem die Verbraucherinnen und Verbraucher durch niedrigere Endkundenpreise profitieren.
Diese Neuregelung des Gasmarktes ist eine wichtige Stufe zu mehr Preiswettbewerb. Sicher wäre es ein falsches Versprechen, wenn man Verbraucherinnen und Verbrauchern in kürzester Zeit niedrigere Versorgungspreise garantieren würde. Die Öffnung wird indes mehr und mehr Anbieter in den Markt bringen und die Wahlmöglichkeiten der Endverbraucher allmählich verbessern.
Im Bereich des Gasmarktes müssen auf dem Weg zu günstigeren Endkundenpreisen zwei Felsen zur Seite geräumt werden:
– Noch immer ist der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt. Dies ist nicht mehr gerechtfertigt.
– Die Dauer der Lieferverträge zwischen den Anbietern und den Verteilerunternehmen muss reduziert werden.
Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen jetzt von den Wahlmöglichkeiten auch Gebrauch machen. Damit tragen sie dazu bei, einen funktionierenden Gasmarkt zu etablieren.