Wolfgang Grotthaus:

Auch für Sport und Ehrenamt lassen Merkel und Kirchhof nicht Gutes erwarten

Wolfgang Grotthaus: Mitglied des Bundestags für Oberhausen und Dinslaken

Wolfgang Grotthaus: Mitglied des Bundestags für Oberhausen und Dinslaken

Zu den Auswirkungen des Kirchhof-Steuermodells auf den Breitensport erklärt Wolfgang Grotthaus, Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Bundestages: Angela Merkel hat die Katze aus dem Sack gelassen: Kam der Sport schon im Wahlprogramm der Union nicht vor, zeigt sie mit dem Konzept ihres Steuer-Jokers Paul Kirchhof einmal mehr, dass sie mit Sport nichts am Hut hat. Anders ist nicht zu erklären, dass die Union mit einem Steuerkonzept in den Wahlkampf zieht, das den Breitensport in seiner Existenz bedroht.

In ihrem Kanon aus Steuerentlastungen für Gutverdiener und Besteuerung von Lohnersatzleistungen, die insbesondere die unteren Einkommensschichten treffen, versteckt sie Neuregelungen im Steuerrecht, die das Ehrenamt an seiner Basis torpedieren. Die Unionspläne bedeuten faktisch die Abschaffung der Übungsleiterpauschale, die vom damaligen Bundeskanzler Willy Brandt eingeführt worden war. Unzählige Ehrenamtliche in Sportvereinen müssten dann auf ihre heute von Steuern und Sozialabgaben befreite Aufwandsentschädigung Abgaben zahlen.

Die Übungsleiterpauschale ist jedoch Anerkennung für ehrenamtliches Engagement und aus dem Breitensport nicht wegzudenken.

Gipfel der christdemokratischen Doppelzüngigkeit sind die Forderungen des Gesprächskreises Sport vom Juni 2005, in denen sogar eine Ausweitung der Übungsleiterpauschale auf Verantwortungs- und Funktionsträger in Vereinen gefordert wird. „Die von der Union spitzen zwar immer die Lippen, aber Pfeifen tun sie dann nicht.“, bemüht Grotthaus eine Redensart aus dem Ruhrgebiet und fährt fort: „Was werden wohl die nächsten Schritte der Union zur &039;Steuervereinfachung&039; sein? Werden zukünftig Spenden an Sportvereine steuerlich noch absetzbar sein?“

In einem solchen Fall muss der Sport um eine seiner wichtigsten Finanzquellen fürchten. Der Großteil der Sportvereine ist auf Spenden angewiesen, um seinen Übungsbetrieb aufrecht zu erhalten.

Die SPD-Bundestagsfraktion setzt auf die Unterstützung des Deutschen Sportbundes und der Landessportbünde, um diesen Angriff auf das Ehrenamt abzuwehren.

„Wir von der SPD werden die Sportförderung an der Basis verteidigen und auch in Zukunft an der Seite des Sports stehen.“, führt Grotthaus aus, der ja auch lokal sehr engagiert für die Sportförderung eintritt.

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