„Ich bin jetzt wieder optimistischer, wenn auch mit angezogener Handbremse“, so reagiert der kulturpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Manfred Flore auf die gestrigen Äußerungen von Regierungspräsident Jürgen Büssow zum Umbau des Bert-Brecht-Hauses. Mit der offiziellen Anerkennung des von der Verwaltung vorgeschlagenen Finanzierungskonzeptes durch den RP komme noch vor dem Jahreswechsel wieder Bewegung in die scheinbar starren Fronten zwischen Bezirksregierung und Stadt. „Das ist keine schlechte vorweihnachtliche Nachricht für Oberhausen“, so Manfred Flore.
Von besonderer Bedeutung sei in diesem Zusammenhang, dass der Regierungspräsident erstmals eine Zustimmung zum vorgelegten Gesamtkonzept signalisiert habe und damit den grundsätzlichen Sanierungs- und Umbaubedarf bei dieser wichtigen städtischen Immobilie anerkenne: „Wir haben immer gesagt, dass nach einem Vierteljahrhundert intensiver Nutzung durch jährlich mehr als 300.000 Besucher ein ?paar Eimer Farbe&039; nicht ausreichen, um den auch ökonomisch gebotenen Wert- und Substanzerhalt eines der bedeutendsten expressionistischen Baudenkmäler im Ruhrgebiet langfristig sicherzustellen.“
Bezüglich der Finanzierung zeigt sich Flore zufrieden, dass der RP die von der Stadt im Einvernehmen mit dem NRW-Städtebauministerium vorgeschlagene Lösung über die Einbehaltung von Sanierungsausgleichsbeträgen akzeptiere. Hier sei die Stadt jetzt gefordert, diese Beträge möglichst zügig einzunehmen, wobei es selbstverständlich nicht zu unvertretbaren Härten für die unmittelbar Betroffenen kommen dürfe.
Über die Möglichkeit einer zumindest ergänzenden Vorfinanzierung des Umbaus sollte nach Ansicht von Manfred Flore allerdings noch einmal intensiv mit der Bezirksregierung gesprochen werden. Denn ein möglichst rascher Baubeginn sei nicht nur im Interesse der Beschäftigten und der Nutzer von Volkshochschule und Stadtbibliothek, sondern von vitaler Bedeutung für die gesamte Alt-Oberhausener City. „Ich würde mich deshalb sehr freuen, wenn der Regierungspräsident uns erlauben würde, auch noch die Handbremse zu lösen, damit wir hier endlich durchstarten können“, so Manfred Flore abschließend.