„Lange habe ich mit mir gerungen, ob man auf die jüngsten unsäglichen Stellungnahmen von CDU-Chef Willi Hausmann und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Daniel Schranz überhaupt reagieren sollte. Ich bin schließlich zu dem Ergebnis gekommen, dass man diese aggressiven Entgleisungen, die dreisten Unterstellungen und die bewusst formulierten Unwahrheiten der beiden führenden Oberhausener Christdemokraten nicht unkommentiert lassen kann“, beginnt eine Erklärung von Wolfgang Große Brömer.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat der Stadt bezieht sich auf Interviews und Stellungnahmen Hausmann und Schranz in dieser Woche und stellt fest: „Seit 23 Jahren gehöre ich dem Rat meiner Heimatstadt Oberhausen an, seit zwölf Jahren dem Landtag von Nordrhein-Westfalen. In Düsseldorf gibt es bisweilen Entgleisungen, aber in Oberhausen haben wir bisher zwar hart in der Sache und manchmal auch im Ton, aber doch fair miteinander gesprochen. Diesen Stil der politischen Streitkultur hat die CDU-Führung in dieser Woche für sich ad acta gelegt. Was Hausmann und Schranz von sich gegeben haben, ist unerträglich und unverantwortlich.
Wilhelm Hausmann hat sich offenbar unter dem Eindruck seines Abschieds vom Ratsmandat bei seinem Freund und Kollegen Oliver Wittke empfehlen wollen, der Oberhausen einst als ‚Schurkenstadt‘ bezeichnet hat. Dass es Hausmann dabei mit der objektiven Wahrheit nicht so genau genommen hat, muss er mit sich und seinem Gewissen abmachen, aber er soll aufhören, mit solchen wahrheitswidrigen Stellungnahmen die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen und sie so zu verhöhnen. Fakt ist nämlich, dass – anders als Hausmann behauptet – Oberhausen weder die höchsten Müllgebühren, noch die höchsten KITA-Beiträge und erst recht nicht die höchsten Grundsteuerbeträge kassiert!
Perfider als sein Kollege Wilhelm Hausmann geht Daniel Schranz vor. Zunehmend entlarvt er sich als personifizierte Scheinheiligkeit, wenn er etwa beteuert, Hausmann habe doch auf Populismus verzichtet und dann doch populistisch beschreibt, was Hausmann gemeint hat.
Es ist eine Schande und bestürzt mich, mit welchem parteipolitischen Fanatismus sich die CDU in letzter Zeit sachlichen Themen der Kommunalpolitik nähert. Das beste Beispiel dafür, wie man es richtig und besser macht, hat Oberbürgermeister Wehling in seinem Interview vor einigen Tagen bewiesen: Sachlich, konkret und objektiv an den tatsächlichen Problemen dieser Stadt orientiert und gleichzeitig mit pragmatischen Vorschlägen für die Zukunft von Oberhausen.
Die Christdemokraten sollten überprüfen, von wem sie sich beraten lassen. Zorn, Neid und Wut sind ganz schlechte Ratgeber. Ich hoffe, wir können bald wieder zu einem sachlichen Stil der Auseinandersetzung finden. Alles andere wäre schlecht für unsere Stadt.“