SPD-Sommerschule 2012:

Kunst und Kultur im Bahnhofsturm

Christoph Stark vom Verein kitev erläutert den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der SPD-Sommerschule die Umbauarbeiten im Bahnhofsturm

Christoph Stark vom Verein kitev erläutert den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der SPD-Sommerschule die Umbauarbeiten im Bahnhofsturm

„Ganz schön imposant“, staunte so mancher Teilnehmer beim Auftakt der SPD-Sommerschule unter der Leitung des stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden, Karl-Heinz Emmerich, nicht schlecht, als nach einem Anstieg über mehrere Etagen die beiden massiven Wassertanks unterhalb des Dachs des Bahnhofsturms in Sicht kommen. Nach knapp zwei Jahren schreitet ein außergewöhnliches Vorhaben mitten im Herzen der Innenstadt von Alt-Oberhausen weiter voran. Anlass genug für die fast 70 Teilnehmer, um sich zusammen mit Kulturdezernent und Kämmerer Apostolos Tsalastras sowie den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des Vereins „kitev“, Christoph Stark und Agnieszka Wnuczak, durch die neu gestalteten Räumlichkeiten im Bahnhofsturm führen zu lassen.

Bemerkenswert sind nicht nur die Dimension des Turms, der Ausblick über die Stadt und die beiden Wassertanks unter dem Dach, sondern auch die Art des Projekts, das den Umbau der Etagen 3 bis 5 des ehemaligen Wasserturms zu einem Zentrum der Kreativwirtschaft vorsieht. Im Mittelpunkt steht der Verein „Kultur im Turm e.V.“ – kitev, der in enger Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Land NRW und der Deutschen Bahn die Voraussetzungen für dieses einzigartige Projekt zur Belebung der Oberhausener City schafft.

Hier wird deutlich, was mit vereinten Kräften und bürgerschaftlichem Engagement auch in Zeiten knapper Kassen und Haushaltssicherung möglich ist. Die langjährig vereinbarte Mietfreiheit und der Einsatz zahlreicher Sponsoren, Freunde und Partner sind außerdem Grundlage, um hier trotz verhältnismäßig kleinen Budgets auch mit einigen „improvisierten Konstruktionen und Installationen“ etwas bewegen zu können, erläuterte Vereinsvorstand Christoph Stark den Besuchern der Bahnhofsturm-Baustelle. Die Künstler loben zudem „die gute Kommunikation zwischen Stadt, Wirtschaft und Kreativen“.

Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 635.000 Euro, von denen allein 500.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Initiative ergreifen“ des Landes NRW kommen. Für die Räumlichkeiten sei eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungsformen denkbar, darunter innovative Design-Projekte, soziale Engagements oder avancierte künstlerische und theoretische Initiativen. Die ehemaligen Wassertanks im sechsten Geschoss dienten bereits als Klangraum für Audioexperimente aus aller Welt.

Nach dem Rundgang informierte City-Manager Franz-Josef Muckel über aktuelle Entwicklungen rund um das „Bahnhofskarree“ von Alt-Oberhausen und sprach insbesondere auch Perspektiven für die zentrale Gebäude-Achse Finanzamt, JVA und Post an. Hier sollen Bürger in Workshops zur Mitgestaltung und Einbringung eigener Ideen eingeladen werden. Eine Möglichkeit gegen Leerstände und für neue Impulse sei die Fortsetzung der im Wasserturm erfolgreichen Ansiedlung von jungen Kreativen. Aber auch die Bereicherung um verschiedene Bildungsangebote könne eine Variante sein, um die Attraktivität der zentralen Lage zu erhöhen.

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