Begleitantrag von SPD und GRÜNEN zum Schulentwicklungsplan:

Chancengleichheit und Bildungsqualität stärken –
Keine Schulentwicklungsplanung nach Kassenlage

Eine qualitative Weiterentwicklung der Oberhausener Schullandschaft und Planungssicherheit für die Schulen. Das streben SPD und Grüne in ihrem Begleitantrag zum Schulentwicklungsplan an, der im Oktober vom Rat verabschiedet werden soll. Die Pläne der Verwaltung sehen zahlreiche schulorganisatorische Maßnahmen im Bereich der Grund- und Hauptschulen vor. Der Grund hierfür: Deutlich rückläufige Schülerzahlen und ein verändertes Schulwahlverhalten vor allem bei der Schulform Hauptschule.

Oberhausen hat von 2005 bis heute mehr als 1.400 Grundschüler verloren und dieser Trend setzt sich fort, erläutert SPD-Fraktionschef und Vorsitzender des Schulausschusses Wolfgang Große Brömer. „Bis 2015 werden wir allein bei den Einschulungen 25 Eingangsklassen verlieren. Schon heute sind zu viele kleine Schulstandorte die Regel geworden, was sich zu Lasten der Unterrichtsversorgung auswirkt.“

SPD und Grüne wollen hier handeln und die Schulentwicklung nicht dem Zufall überlassen. Grundsätzlich wollen die Koalitionspartner wohnortnahe Grundschulangebote sichern und Schulen erhalten, die eine gute Durchschnittsgröße aufweisen können. Finanzielle Erwägungen haben bei der Auswahl der Schließungsstandorte keine Rolle gespielt, betonen die rot-grünen Bildungspolitiker.

„Wir folgen bei der Schulentwicklung dem Grundsatz: Ungleiches ungleich behandeln. Schulen in einem besonderen sozialen Umfeld oder einer schwierigen Schülerschaft bedürfen unserer besonderen Unterstützung,“ so der schulpolitische Sprecher der SPD, Stefan Zimkeit. „Dies muss sich bei der Lehrerversorgung genauso auswirken wie bei der Zuteilung von Sozialpädagogen. Wir wollen modellhaft ein vernetztes Unterstützungssystem für einzelne Schulen initiieren, das mit allen im Sozialraum tätigen Akteuren zum Wohle der Kinder zusammenarbeitet. Grundlage für die Auswahl der Sozialräume soll der Bildungsbericht der Stadt sein.“

Den Vorwurf, der Schulentwicklungsplan würde aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen im Land verfrüht beraten, lassen SPD und Grüne nicht gelten. „Der Plan ist für uns nicht in Stein gemeißelt, sondern bietet eine Reihe von Positionen, die ein flexibles Reagieren auf die Vorgaben des Landes ermöglichen,“ so Sandra Gödderz, Sprecherin der Grünen im Schulausschuss. „Wir wollen Inklusion in Oberhausen schnellstmöglich und in allen Schulformen umsetzen, ohne dabei die Schulen zu überfordern. Auch die Sekundarschule kann für Oberhausen ein guter Weg sein, um längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Hierfür wollen SPD und Grüne aktiv werben.“

Bei den von der Verwaltung vorgeschlagenen schulorganisatorischen Maßnahmen, die die Koalitionspartner in mehreren Veranstaltungen mit Schulen und Verbänden beraten haben, finden sich in dem rot-grünen Begleitantrag Veränderungen, die die Anregungen der Betroffenen widerspiegeln. Nicht jeder Schulschließung soll demnach gefolgt werden, wenn die vorgetragenen Gründe überzeugen konnten. Dies sei ein Beleg für die bürgernahe und lösungsorientierte Politik der rot-grünen Koalition.

Anlage:

Begleitantrag der SPD Fraktion und der Fraktion Die GRÜNEN zum Schulentwicklungsplan 2011 – 2015 | pdf-Dokument, ca. 110 KB

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