SPD Oberhausen nominiert Oberbürgermeister-Kandidaten:

Klaus Wehling begeistert mit kämpferischer Rede und erzielt Traumergebnis

Klaus Wehling: Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen und erneut Spitzenkandidat der Oberhausener SPD

Mit dem Traumergebnis von 98,71 Prozent haben die Oberhausener Sozialdemokraten am Montag abend Klaus Wehling zu ihrem Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl 2009 nominiert. Der amtierende Oberbürgermeister erhielt auf einem Unterbezirks-Parteitag im Rheinischen Industriemuseum 153 von 155 Stimmen. Lediglich zwei Delegierte votierten mit Nein. Minutenlange stehende Ovationen gab es für Klaus Wehlings leidenschaftliche und kämpferische Rede, mit der er die Oberhausener Sozialdemokraten auf den bevorstehenden Wahlkampf einschwor.

Die Rede im Wortlaut:

Liebe Genossinnen,
liebe Genossen,

Franz Müntefering kennt – außer Papst – kein schöneres Amt als SPD-Vorsitzender zu sein.

Für mich gibt es kein schöneres Amt als Oberbürgermeister von Oberhausen zu sein.

Ohne Wenn und Aber!

Natürlich, wenn wir nur die letzten Wochen und Monate betrachten, dann könnte sich der Gedanke aufdrängen, dass es angenehmere Aufgaben gibt.

Ich bin ganz offen: So eine Situation wie jetzt braucht keiner.

Die Bürgerinnen und Bürger nicht.

Die Partei nicht.

Die Fraktion nicht.

Ich auch nicht.

Aber wir haben uns diese Situation nicht ausgesucht.

Wir wurden da hinein gedrängt von Landesregierung und Bezirksregierung.

Innenministerium und Kommunalaufsicht ignorieren jede Verantwortung für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt.

Innenministerium und Kommunalaufsicht ignorieren schlichtweg ihre Fürsorgepflichten für die Daseinsvorsorge und angemessene Lebensbedingungen für die Menschen hier bei uns in Oberhausen.

Und wie immer geht es um Geld, um nicht vorhandenes Geld.

Die Kassenlage ist schlecht, sehr schlecht sogar.

Aber ist das ein Grund seitens der Kommunalaufsicht, noch schlechter mit uns umzugehen?

Nein, das ist es nicht, liebe Genossinnen und Genossen!

Vor genau einer Woche sind fast 5.000 Bürgerinnen und Bürger, sind Jung und Alt gemeinsam gegen das kompromisslose, unverantwortliche und ungerechte Spardiktat aus Düsseldorf auf die Straße gegangen.

Viele von Euch waren dabei.

Mein besonderer Dank gilt den Gewerkschaften, insbesondere Verdi.

Sie haben es in kürzester Zeit geschafft, fast 5.000 Demonstranten zu mobilisieren.

Das war eine massive und lautstarke Kundgebung gegen Düsseldorf!

Das war eine entschiedene Demonstration für Oberhausen!

Das hat gezeigt: unser Oberhausen ist stark und quicklebendig.

Oberhausen wird kämpfen!

Unser Oberhausen hat das gleiche Recht auf Zukunft wie die reichen Städte Düsseldorf, Münster und Bonn.

Wir sind verschuldet – ja!

Wir sparen schon lange und wir werden weiter ganz hart sparen – auch das!

Wir werden jeden Euro nicht zweimal, sondern dreimal umdrehen – versprochen.

Aber wir werden uns entschieden wehren, wenn unser Oberhausen zu einem Fall für die Abrissbirne gemacht werden soll.

Unsere Schulden haben stahlharte und kohlenschwarze Gründe, die Jahrzehnte zurückliegen.

Es ist eben nicht so, dass der Markt die Dinge schon regelt.

Das Gegenteil ist richtig!

Das führen die weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen der vergangenen Wochen auch jenen vor Augen, deren neoliberales Gedankengut den Blick auf die Realität verstellt.

Auf dem Markt wird immer nur um das Goldene Kalb des Profits getanzt.

Zynisch und verachtend ist ein Markt, der sich nicht um die Menschen kümmert.

Vielleicht hilft es ja, wenn wir einfach die Ortsschilder „Stadt Oberhausen“ gegen Schilder mit der Aufschrift „Bank Oberhausen“ tauschen, dann wird uns sofort und umfassend geholfen. Dann sind wir in einer Woche unsere Schulden los – spätestens.

Denn: Für Vieles ist genug Geld da.

Für die Rettung der West LB.
Für die Rettung von Hypo – Real Estate.
Für die Rettung der KfW.
Für die Stützung der IKB.

Selbst für die Überweisung an Lehmann Brothers. – Als die längst pleite waren.

Jetzt soll es sogar Steuererleichterungen für PS-starke Spritfresser geben, weil die Autoindustrie nach fünf fetten Jahren seit ein paar Wochen die Kaufzurückhaltung der verunsicherten Verbraucher spürt.

Geld für Geld wird schnellstens aufgetrieben, aber wo bleibt das Geld für die Menschen?

Wo bleibt das Geld für Städte in Not?

Wo bleibt das Geld für die Zukunft unserer Kinder?

Ich werde alles tun, wir müssen gemeinsam alles tun, damit unser Oberhausen weiter eine lebenswerte Zukunft hat!

Und ich sage euch liebe Genossinnen und Genossen, das wird hart – das wird sehr hart.

Wir müssen mit allen Mitteln und auf allen Ebenen mit Ausdauer kämpfen.

Das werden wir!

Darauf können sich die Kommunalaufsicht und Ministerpräsident Rüttgers verlassen.

Darauf können sich erst recht die Bürgerinnen und Bürger in Oberhausen verlassen!

Wir lassen Oberhausen nicht kaputt sparen!

Für uns Sozialdemokraten steht immer der Mensch im Mittelpunkt.

Das ist gelebte Solidarität seit 145 Jahren.

Keine Partei hat darin mehr Erfahrung, mehr Glaubwürdigkeit und mehr Erfolge als wir.

Wir sind die Partei der gelebten Zusammengehörigkeit!

Das ist auch unser Programm, das ist auch mein Programm für die Zukunft.

Wohin die unsägliche Parole „Privat vor Staat“ führt, das bekommen wir gerade dramatisch vorgeführt.

Wohin es führt, wenn es nicht mehr um die Menschen, die Bürgerinnen und Bürger geht, das erleben wir täglich in den Horrormeldungen der Medien.

Schluss damit!

Wir fordern Bund und Land auf:

Setzt endlich die Finanznot der Kommunen ganz oben auf eure Tagesordnungen.

Beschäftigt euch endlich mit einer gerechten Verteilung des Solidarfonds.

Macht Schluss mit einer einseitigen, ungerechten Aufteilung nach Himmelsrichtungen.

Richtet sie nach Bedürftigkeit aus.

Helft endlich nachdrücklich durch einen Altschulden-Solidarfond, damit die Ruhrgebiets Städte eine Chance haben aus ihrer Schuldenfalle herauszukommen und nicht weiter von der Abwärtsspirale der Kreditzinsen in den Abgrund gerissen werden.

Wir Sozialdemokraten sind stolz darauf, seit Jahrzehnten eine Politik in Oberhausen zu machen, die den Mensch und nicht den Markt in den Mittelpunkt stellt.

Die Oberhausener SPD ist nicht bloß eine Partei, die Oberhausener SPD ist eine soziale Bewegung.

Wir sind das politische Kraftwerk unserer Stadt.

Für uns, liebe Genossinnen und Genossen, sind die Bürgerinnen und Bürger Partner, die wir sehr ernst nehmen.

Partner, deren Wohl wir an erster Stelle im Auge haben.

Wir leben diese Partnerschaft.

In zahlreichen Bürgerveranstaltungen haben wir unsere Pläne zu den brennenden Themen vorgestellt.

Viele Oberhausenerinnen und Oberhausener haben mitgearbeitet, mitgestaltet und mit entschieden.

Wir stehen dabei in gutem (bestem) Einvernehmen mit vielen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft.

Wir leben eine intensive Partnerschaft mit der Oberhausener Wirtschaft.

Kreishandwerksmeister Jörg Bischof hat im Rat dargestellt, was konkret passiert, wenn das Düsseldorfer Diktat umgesetzt werden müsste.

Das Handwerk, alle Meister und Gesellen leben mit und gut von Stadt und ihren Töchtern.

Damit wäre es dann vorbei.

Neben unseren renommierten Großunternehmen Babcock, MAN und OXEA geht es bei Neuansiedlungen vor allem um klein- und mittelständische Unternehmen.

Sie sind mit ihren Arbeits- und Ausbildungsplätzen unverzichtbar für die Oberhausenerinnen und Oberhausener.

Wir leben eine intensive Partnerschaft mit den Wohlfahrtsverbänden.

AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Paritätischer Wohlfahrtsverband und alle Selbsthilfeinitiativen sind unser mitmenschlicher Reichtum. Diesen Schatz hüten wir.

Das ist unsere Anlagestrategie. Unsere Maximierung zielt auf Solidarität nicht auf Profit.

Wir Oberhausener Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten investieren in das soziale Kapital und in das soziale Klima.

Unsere Partnerschaft mit den Wohlfahrtsverbänden ist eine Investition in die Hilfe zur Selbsthilfe für unsere Stadt.

Insbesondere für die Teile unserer Gesellschaft, die unsere Unterstützung ganz ausdrücklich brauchen.

Für sich, für ihre Kinder, für unsere Zukunft.

Es ist gute sozialdemokratische Tradition, Partnerschaft für eine solidarische Gesellschaft zu gestalten.

Das ist unser unverwechselbares Versprechen an die Oberhausener Bürgerinnen und Bürger.

Das macht uns keiner nach!

Wir leben eine intensive Partnerschaft mit den Kirchen.

Bei uns wird Ökumene nicht nur zwischen den beiden großen christlichen Kirchen gelebt, wir sind in diese Zusammenarbeit eng eingebunden.

Bei uns gibt es keine Hirtenbriefe gegen sozialdemokratische Politik.

Wir leben eine intensive Partnerschaft mit der Kultur. Oberhausen ist seit langem Kulturhauptstadt.

Unser kulturelles Mosaik setzt sich zusammen aus kultureller Bildung in Mal- und Musikschule, aus Gedenkhalle, Kurzfilmtagen und Theater, aus großstädtischer Soziokulturszene, aus Traditionspflege durch Gesang und Karneval, aus aufgeklärter Heimatliebe durch aktive Sozialgeschichte, aus VHS und Bibliotheken mit unverzichtbarem Bildungsangebot.

Wir leben eine intensive Partnerschaft mit 50.000 Sportlerinnen und Sportlern in Oberhausen. Dir Jupp und dem Stadtsportbund und dir Wolfgang mit dem Förderverein Leistungssport dafür herzlichen Dank.

Wie eng der Schulterschluss aller ist, das hat die Sondersitzung des Rates zum Haushaltssicherungskonzept vom 19. September bewiesen.

Die Vertreterinnen und die Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen haben ebenso eindrucksvoll wie dramatisch beschrieben, was passiert, wenn das Düsseldorfer Spardiktat nicht vom Tisch kommt.

Dann werden blitzschnell aus heute noch freiwilligen Aufgaben schon morgen teure Pflichtausgaben.

Das ist der Weg, den wir nicht gehen wollen, weil es eindeutig der falsche Weg ist.

Unser Wir-Gefühl zeigt sich in dieser Krise auch ganz praktisch.

Ich habe zu einem Runden Tisch eingeladen.

Da sitzen Politik Wirtschaft Wohlfahrtsverbände Kirchen, Kultur, Sport und Gewerkschaften eng zusammen und beraten konkrete Schritte.

Schritte, wie wir optimal sparen und dennoch Oberhausen maximale Zukunftschancen erhalten.

Das ist ein starkes, ein sichtbares Zeichen für Aktivität, für Kampf und für Einsatz.

Wir stellen uns,
wir handeln,
wir ducken uns nicht weg.

Wir sehen nicht tatenlos zu, wie in Düsseldorf unsere Oberhausener Zukunft verzockt wird durch unsinnige Auflagen und Beschränkungen, die uns jeden Handlungsspielraum nehmen – liebe Genossinnen und Genossen.

Wir fordern Dialog statt Diktat!

Mein Angebot, unser Angebot steht:

  1. Ich fühle mich gebunden an die Verabredung mit dem Regierungspräsidenten aus dem vergangenen Dezember, den Fehlbetrag von 50 Millionen mittelfristig einzusparen. An der Sinnhaftigkeit dieses Betrages hat auch die Eröffnungsbilanz zum 1.1.2008 nichts geändert, auch wenn sie ein negatives Eigenkapital von 282 Mio. Euro ausweist. Die formale Bilanzaufstellung hat keinen Einfluss auf das Verhältnis von Vermögen und Schulden.
  2. Ich bekräftige unsere Zusage, noch nicht untersuchte Bereiche einer Prüfung zu unterziehen und weitere Einsparpotenziale zu erschließen. Dabei lassen wir uns gerne durch externe Berater unterstützen.
  3. Wir werden uns intensiv mit anderen Kommunen austauschen, mit dem Ziel effiziente Leistungen in allen Bereichen zu erbringen.
  4. Wir werden ein neues HSK mit dem Haushalt 2009 erstellen, um einen möglichst frühen Gesamtausgleich zu erreichen.
  5. Wir werden des gesamten HSK wie zugesagt in einem umfassenden Controllingverfahren mit der Kommunalaufsicht abstimmen.
  6. Wir reklamieren einen fairen Umgang mit uns und keine bedrohenden Einschnitte, die am Ende das Aus für unsere Stadt und ihre Bürger bedeuten würden.

Wir wollen nichts geschenkt, aber wir brauchen in der jetzigen Situation die Hilfe von Bund und Land.

Über die notwendige Haushaltskonsolidierung wird scheinbar alles andere verdrängt.

Völlig zu Unrecht.

Wir haben aus den Jahren meiner Amtszeit viel Positives zu berichten.

Ich nenne den Sektor Wirtschaft und Arbeit.

Seit drei Jahren fahren wir bei den Gewerbesteuereinnahmen immer neue Rekorde ein.

Das ist auch der guten Konjunktur der letzten Jahre zu danken.

Das war aber auch ein hartes Stück täglicher Arbeit vor Ort.

Es ist der Lohn unserer erfolgreichen Bemühungen um ein neues wirtschaftliches Fundament für Oberhausen.

Wir konnten im Verlauf meiner Amtszeit unsere Arbeitslosen-Bilanz überdurchschnittlich verbessern.

Anfang 2005 wurde die Arbeitslosenstatistik bundesweit umgestellt.

Darum lohnt sich ein Blick zurück in den Herbst 2005: Da hatten wir in Oberhausen 15 Prozent Arbeitslosigkeit, das waren 15.300 Menschen. Heute sind es 12.600 Menschen oder 11,4 Prozent.

In meiner Amtszeit sind in Oberhausen durch gemeinsame Arbeit etwa 2.000 neue Arbeitsplätze entstanden.

Ich will, dass wir so schnell wie möglich bei einer einstelligen Arbeitslosenquote landen.

Das muss unser gemeinsames Ziel für die nächste Legislaturperiode sein.

Lasst mich einige weitere Erfolge in Erinnerung rufen:

Wir haben – unter anderem –

  • das Ebertbad saniert
  • den Konkurs des TZU abgewendet,
  • beim Metronom Theater aus einer unendlichen, eine Erfolgsgeschichte gemacht,
  • die Intendanz unseres Stadttheaters mit Peter Carp und die Leitung der Galerie mit Frau Dr. Vogt engagiert und zukunftsorientiert neu besetzt,
  • den Vertrag mit der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen um 10 Jahre verlängert,
  • die Moltkeschule erhalten,
  • an der Marina Grundstücke gesichert, entwickelt und bebaut,
  • das Hallenbad Oberhausen eröffnet und die Fundamente des neuen Familienbades gegossen,
  • die Erweiterung des CentrO vor dem Bundesverwaltungsgericht erstritten, – jetzt wird gebaut,
  • den Sitz der Ruhrgebiets-Touristik nach Oberhausen geholt, wo der touristische Motor der Region brummt,
  • Sporthallen saniert und Kunstrasenplätze eingeweiht,
  • Sterkrader Tor entwickelt und gebaut.

Das alles und mehr haben wir unter denkbar schlechten Voraussetzungen erreicht.

Jetzt rede ich ausnahmsweise nicht vom Geld.

Jetzt rede ich von der Landesregierung.

Wir in Oberhausen kennen – besser als alle Anderen – den Unterschied zwischen den sozialdemokratischen Landesregierungen von Johannes Rau, Wolfgang Clement und Peer Steinbrück im Vergleich zur Regierung Rüttgers.

Vor zehn und zwanzig Jahren waren die Landesregierungen Helfer zur Selbsthilfe an unserer Seite und nicht Gegner der kommunalen Selbstverwaltung

Denn mit dem Regierungswechsel in Düsseldorf 2005 war zugleich eine Kampfansage an Oberhausen verbunden.

Angefangen hat das ganze mit der Ablehnung von O.VISION.

Ich hatte dieses hervorragende Projekt mit einer überarbeiteten Konzeption inhaltlich und finanziell auf eine grundsolide Basis gestellt.

O.VISION war deshalb:

  1. ausgereift,
  2. entscheidungsreif und
  3. umsetzungsreif.

Heute lobt die Landesregierung den Gesundheitscampus aus. Der könnte bei uns schon längst in Bau sein!

Schon damals haben sich Finanzminister Helmut Linssen und die schwarz-gelbe Landesregierung in öffentlicher Sitzung des Finanzausschusses selbst entlarvt.

Zitat: „O-Vision ist ein Scheiß-Projekt.“

Diese Haltung der Rüttgers Regierung hat nicht nur ein zukunftsträchtiges Projekt zerstört, sie hat zugleich zu einer Flächenblockade auf dem Feld der Neuen Mitte Teil II geführt und dazu noch Millionen Fördergelder aus Brüssel zunichte gemacht.

So ist mit fast allen Förderanträgen, die wir gestellt haben, seitens Schwarz-Gelb umgegangen worden.

Besonders schmerzlich ist: Die Oberhausener Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf – Lirich und die Innenstadt von Alt-Oberhausen – sind von den Fördertöpfen des Landes abgeschnitten.

Diese wenigen Beispiele unterstreichen: Diese Landesregierung hat gegen uns nicht nur die aktuellen finanziellen Vorbehalte, nein, auch parteipolitische.

Der Gipfel wäre, wenn wir als einzige Kommune keine Förderung im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 bekämen.

Das wäre ein Skandal besonderer Güte!

Es wird natürlich anders dargestellt, aber es geht im Endeffekt gezielt gegen Oberhausen, gegen die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt.

Es geht stets um unsere Zukunftsfähigkeit, es geht um unsere Zukunftsperspektiven!

Die lassen wir uns von niemandem zunichte machen, liebe Genossinnen und Genossen!

Dieser Koalition der Unvernunft setze ich ein, setze ich mein kommunalpolitisches ABC entgegen.

A steht für Arbeit.
B steht für Bildung.
C steht für Chancengleichheit.

Ich habe die Wirtschaftsförderung vor zwei Jahren neu aufgestellt. Die leistet hervorragende Arbeit für den attraktiven Wirtschaftsstandort Oberhausen. 2.000 neue Arbeitsplätze sind dafür ein eindeutiger Beweis.

Es hat noch zu keiner Zeit in Oberhausen eine so intensive Bestandspflege der bei uns ansässigen Unternehmen gegeben, so viele Firmenbesuche unterschiedlicher Größenordnungen und so intensive Kontakte zu Vorständen, Geschäftsführungen und Betriebsräten.

Für mich bedeutet A in den kommenden vier Jahren: Weiterkämpfen für jeden Arbeits- und jeden Ausbildungsplatz

Dazu werde ich:

  1. mich ausdrücklich auch für die Ausbildung bei der Stadtverwaltung und ihren Töchtern einsetzen.
  2. Die Ansiedlung neuer Arbeitsplätze – wie bei Thyssen-Krupp-Logistik mit 400 Stellen und bei industrienahen Dienstleistungen – forcieren.
  3. Die Bestandspflege der örtlichen Unternehmen weiter intensivierten u. a. durch die erfolgreiche Qualifizierungsoffensive Forum Q, die den akuten Fachkräftebedarf in den Schlüsselbranchen Schweißen und Zerspanen decken kann.
  4. Noch stärker auf Entwicklung der Stahlwerksfläche durch den irischen Grundstückseigentümer drängen. Wir haben die rechtlichen Voraussetzungen mit dem Bebauungsplan geschaffen.

Aus Verantwortung gegenüber allen Oberhausenerinnen und Oberhausenern stehe ich heute hier in bester sozialdemokratischer Tradition dafür, alle die Maßnahmen zu ergreifen, damit gute und menschenwürdige Arbeit für so viele wie es nur irgend geht in Oberhausen erhalten und geschaffen werden – trotz des scharfen globalen Wettbewerbs.

Über Oberhausen hinaus waren die wirtschaftlichen Zukunftschancen des Ruhrgebiets für mich das Motiv, mich als einziger Oberbürgermeister im Wirtschaftsausschuss des RVR zu engagieren – dort den Vorsitz zu übernehmen.

Das gleiche gilt für meinen Aufsichtsratsvorsitz in der Wirtschaftsförderung der metropoleruhr.

Mit einem Zitat unserer Landesvorsitzenden Hannelore Kraft komme ich zu meinem B wie Bildung.

Bei einem Interview am vergangenen Mittwoch hat sie zum Thema Bildung gesagt:

Zitat:

„Wir können es uns nicht leisten auch nur einen Kopf zu verlieren.“

Deshalb muss gelten: die beste Bildung ist unser bester Rohstoff.

Bildung beginnt nicht erst in der Schule.

Bildung beginnt bei den Kleinsten, lange bevor sie in die Schule kommen.

Bildung und Lernen hören auch nach der Schule nicht auf – das muss für Alle gelten.

Lebenslanges Lernen ist kein hohles Schlagwort.

Lebenslanges Lernen ist die Herausforderung für heute und für die Zukunft.

Und nicht zuletzt deshalb haben wir das ZAQ.

Mit ZAQ sind wir so auf Zack, dass die Jugendarbeitslosigkeit und nicht die Jugend verdrängt wird.

Die VHS, Arbeit und Leben sind auch deshalb keine freiwilligen Sparschweine sondern soziale und wirtschaftliche Pflicht, liebe Genossinnen und Genossen.

Wer auf dem Gebiet der Bildung heute schläft, kann morgen liegen bleiben!

Wer bei der Bildung heute den Rotstift ansetzt, für den springt die Lebensampel bald auf Rot!

Wenn es um unsere Kinder geht, dann geht es immer um die Zukunft unserer Gesellschaft, um die Zukunft unserer Oberhausener Stadtgesellschaft.

Für mich bedeutet C: Chancengleichheit für alle Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt.

Wir werden:

  1. die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen in unserer Stadt auch in Zukunft sichern.
  2. Die Integration von ausländischen Bürgerinnen und Bürgern aus 134 Nationen aktiv vorantreiben.
  3. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch familienfreundliche Unternehmen und bedarfsgerechte Betreuungszeiten in Kindertageseinrichtungen und Schulen weiter verbessern.
  4. Es nicht zulassen, dass die Oberhausenerinnen und Oberhausener in ihrer Stadt schlechter Lebensbedingungen vorfinden, als die Menschen in Gemeinden ohne die Schuldenmisere des Strukturwandels.

Chancengleichheit heißt nicht nur direkte Förderung benachteiligter Menschen.
? Chancengleichheit heißt auch oder gerade die Bedingungen und Erscheinungen im Wohn- und Lebensumfeld zu verändern,
? heißt Hilfe zur Selbsthilfe.

Chancengleichheit schließt gerade im demografischen Wandel die älteren Generationen ausdrücklich mit ein.

Mit einen integrierten Stadtentwicklungskonzept wollen wir auch weiter trotz geringerer Ressourcen eine soziale Kommunalpolitik betreiben.

Ihr alle kennt mich lange genug, um zu wissen, dass ich mich von einem Vierklang leiten lasse:

Der besteht aus
zuhören,
nachdenken,
gewichten
und entscheiden.

Diese Eigenschaften habe ich in meiner 29-jährigen kommunalpolitischen Erfahrung entwickelt und kultiviert.

Sie sind auch die Grundlage meines Erfolges als Oberbürgermeister.

In den Titeln Bürger- und Oberbürgermeister steckt das Wort Bürger.

Das schreibe ich groß.

Bürgermitwirkung ist für mich keine Bedrohung, sondern eine Chance, die ich genutzt habe, die ich nutzen werde.

Wir Sozialdemokraten, und ich als Oberbürgermeister, fühlen uns den Menschen in Oberhausen nicht nur verpflichtet, nein – wir haben uns verpflichtet, die Menschen bei unseren politischen Entscheidungen mit zu nehmen – und das haben wir getan.

Als Beispiele nenne ich die Stadtentwicklung, die Haushaltskonsolidierung und das Bäderkonzept.

Dieses Miteinander wird mir in der augenblicklich äußerst schwierigen Situation positiv widergespiegelt.

Mich haben in den letzten Tagen viele Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen angesprochen, mir Erfolg gewünscht und darüber hinaus ihre Mithilfe angeboten.

Das hilft, das tut gut, das gibt Kraft.

Und das bestärkt mich als Oberbürgermeister in meinem eigenen Stil.

Den vertrete ich selbstbewusst nach Außen und nach Innen.

Alle Ausführungen auf einen Nenner gebracht heißt, liebe Genossinnen und Genossen:

Bei den Kommunalwahlen im nächsten Jahr wollen wir erneut alle Wahlkreise gewinnen.

Bei den Kommunalwahlen im nächsten Jahr stellt die SPD wieder den Oberbürgermeister in Oberhausen an der Spitze eines Rates mit sozialdemokratischer Mehrheit.

Das sind klare Ziele.

Das sind hohe Ziele.

Wir, liebe Genossinnen und Genossen, schaffen das!

Wir haben durch 50 Jahre Leistung für die Bürgerinnen und Bürger überzeugt.

Wir werden um jeden Wähler kämpfen!

Wir werden um jede Stimme kämpfen!

Ich bitte um euer Vertrauen.

Für mich.

Für Oberhausen und seine Menschen.

Ich danke Euch.

Glück auf!

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