Als krasses industriepolitisches Versagen der Landesregierung wertet der Oberhausener Landtagsabgeordnete Michael Groschek das Scheitern der Pläne für die Propylen-Pipeline. Damit werde der bislang hervorragende Ruf des Chemiestandortes Ruhrgebiet schwer beschädigt, mit unabsehbaren Folgen für zukünftige Investitionsplanungen und Beschäftigungsperspektiven in einer der wichtigsten heimischen Industriebranchen. Auch Oberhausener Unternehmen, die sich nachhaltige Vorteile durch den Bau der Pipeline versprochen hätten, seien betroffen.
Das ist binnen Jahresfrist nun bereits das zweite Mal, dass die Landesregierung Oberhausen und das Ruhrgebiet bei einem zentralen Großprojekt hängen lässt, empört sich Groschek und erinnert in diesem Zusammenhang an das von der CDU/FDP-Landesregierung beschlossene Aus für O.Vision im Januar des letzten Jahres.
Groschek zeigt sich nach wie vor überzeugt, dass es bei ausreichendem politischen Gestaltungswillen möglich gewesen wäre, die von manchen Anwohnerinnen und Anwohnern geäußerten Bedenken bezüglich des geplanten Trassenverlaufs durch entsprechende Anpassungen auszuräumen.
So aber ende nun das, was Ex-Ministerpräsident Wolfgang Clement erfolgreich begonnen habe, mit einem erneuten Misserfolg von CDU-Wirtschaftsministerin Thoben. „Gleichgültigkeit, die auch aus ihrem Ausspruch deutlich wird, der Strukturwandel im Ruhrgebiet sei beendet, ist dabei noch der geringste Vorwurf, den man ihr machen kann“, so Groschek wörtlich.