Konsequenzen aus der PISA-Studie:

Drei Ganztagsmodellschulen für Oberhausen

Die SPD will mindestens drei Ganztagsgrundschulen in Oberhausen einrichten

Die SPD will mindestens drei Ganztagsgrundschulen in Oberhausen einrichten

Jedes Jahr 14.000 Schüler, deren Einschulung zurückgestellt wird. 16.000 Schüler, die pro Jahr die Schulform wechseln. Dazu 80.000 jährliche „Sitzenbleiber“ – genug Fakten, die verdeutlichen, dass die NRWSPD gut daran tut, eine bildungspolitische Debatte ohne Tabus zu führen. Wolfgang Große Brömer, Oberhausener Landtagabgeordneter, zog im Rahmen des Bildungsforums „Schule in der Zeit der Veränderung“ der Oberhausener SPD daraus den Schluss, dass den bisherigen Maßnahmen, die das Land vor dem Hintergrund der PISA-Studie ergriffen hat, weitere folgen müssen. Dabei sollte die optimale Förderung jeder Schülerin und jedes Schülers im Vordergrund stehen.

Die „PISA-Gewinner“ geben dabei wichtige Hinweise über notwendige Maßnahmen. Fast alle Länder, die in dieser Studie gut abschnitten, verfügen über ein flächendeckendes Ganztagsschulangebot und ein integratives Schulsystem.

Bei einigen Debattenbeiträgen über eine optimierte Schulstruktur zeigte sich, dass eine Diskussion über das tabuisierte gegliederte Schulsystem in Deutschland trotz der PISA-Ergebnisse schwierig bleibt. Zu tief die Kluft der Meinungsdifferenzen, die die letzte große Bildungsdebatte in den siebziger Jahren gerissen hat. Deutlich wurde aber, dass die Schulstruktur einerseits nicht aus der Diskussion ausgeklammert werden darf, dass andererseits eine Veränderung dieser Struktur allein die bestehenden Probleme auch nicht löst.

Besonders wichtig sei auch den Schulen, wie zur Zeit in NRW erprobt, mehr Selbstständigkeit zu geben. Es sein ein Irrtum zu glauben, dass der Umfang der Richtlinien für die Schulen ein Maßstab für die Qualität des Unterrichts sei, formulierte Große Brömer.

Zum Thema Ganztagsbetreuung erläuterte das Referat des Landtagsabgeordneten das Projekt „offene Ganztagsgrundschule“ als Einstieg in ein verbessertes Ganztagsangebot in Nordrhein Westfalen. Zahlreiche Nachfragen zur künftigen Ausgestaltung der offenen Ganztagsschule machten Chancen, aber auch Probleme dieses Angebots deutlich. Wolfgang Große Brömer betonte, dass die offene Ganztagsschule ein Angebot an die Eltern sei.

Zudem werde in Oberhausen bei der Einrichtung der geplanten drei Modellschulen dem sozialen Aspekt besondere Bedeutung beigemessen: Bei der Auswahl der Standorte würden sozial schwächere Stadtteile höhere Priorität erhalten. Auch eine soziale Staffelung bei den Elternbeiträgen sei vorgesehen. Die offene Ganztagsschule sei ein wichtiger Schritt zu verbesserten Ganztagsangeboten, die auch Chancen zu einer besseren Förderung von Grundschülerinnen und Grundschülern beinhalte. In der Diskussion bestand Einvernehmen, dass diesem Schritt weitere folgen müssen.

Zum Ende der Veranstaltung zogen die Moderatorinnen Christiane Gerster und Erika Risse eine positive Bilanz: „Es war eine rege Diskussion, die die vielen unterschiedlichen Facetten des Bildungswesens aber nur anreißen konnte. Deshalb werden wir nach den Osterferien zu einer zweiten Runde einladen.“

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