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MdL Sonja Bongers:

Bedrohte Oasen – Kleingärten brauchen planerischen Schutz

Sonja Bongers ist Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen

Mit Freunden im Kleingarten grillen, oder einfach entspannen und sich in die Ruhe im Grünen zurückziehen. „Gerade für uns im Ruhrgebiet sind unsere Gärten ein bedeutender Lebensraum. Doch wir müssen diese Rückzugsoasen sichern. Leider bleibt der Wert dieser grünen Stadtoasen bei städtebaulichen Planungen noch viel zu oft außer Acht. Viele Städte an Rhein und Ruhr wachsen. Das knappe Wirtschaftsgut Fläche führt zu einem Anstieg der Baulandpreise. Der Druck, unbebaute Flächen einer rentablen Nutzung zuzuführen, steigt immer weiter. Gerade Kleingartenanlagen in Innenstadtnähe, an wichtigen Verkehrsachsen oder im Umfeld von Gewerbe- und Industrieanlagen, die erweitert werden sollen, geraten auf der Suche nach unbebauten Entwicklungsflächen für den Siedlungs- und Verkehrswegebau immer stärker unter Druck“, sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers.

Ruhrgebietskultur

Dabei sei die ökologische und gesellschaftliche Bedeutung einer Kleingartenanlage gerade in den dichter besiedelten Gebieten, wo es an Alternativen fehle, umso größer, so Bongers. „Wir müssen jetzt hier genau abwägen. Kleingartenanlagen sind wichtige Bestandteile unserer Ruhrgebietskultur und wichtige Erholungsräume im städtischen Stress. Es ist deshalb dringend notwendig, Kleingartenentwicklungskonzepte aufzustellen oder fortzuschreiben und die qualitativen und quantitativen Ziele in den Bebauungs – und Grünordnungsplänen zu sichern“, gibt die SPD-Politikerin zu Bedenken.

Große Rolle beim Klimaschutz

In Folge des Klimawandels und der Zerstörung natürlicher Lebensräume erlebt die Menschheit einen Rückgang der Biodiversität, deren Folgen noch gar nicht absehbar sind. In dieser Gemengelage gewinnen Grünanlagen in den Städten an Bedeutung, nicht nur als Freizeit- und Erholungsanlage, sondern gerade auch als klimatische Ausgleichsfläche, Frischluftschneise und Refugium für Flora und Fauna. „Kleingartenanlagen leisten hierbei einen besonderen Beitrag, denn immer mehr Kleingärtnerinnen und Kleingärtner achten darauf, ihren Garten nachhaltig und naturnah zu gestalten und somit vor allem Insekten und Vögeln einen Lebensraum zu geben“, sagt Bongers.

Aber nicht im Klimaschutz sind Kleingartenvereine bedeutend. Immer mehr Vereine kooperieren mit Schulen und Kindergärten in ihrer Nachbarschaft. „Die Kleingartenanlagen und von Kleingärtnerinnen und Kleingärtner betreute Schulgärten sind inzwischen wichtige außerschulische Lernorte, an denen Kinder und Jugendliche hautnah beobachten können, wie ökologische Prozesse funktionieren, und wie gesundes Obst und Gemüse angebaut werden“, so Bongers abschließend.

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