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Thorsten Berg:

Wir müssen die City neu erfinden

Sie machten sich gemeinsam ein Bild von der Marktstraße (von links): Christiane Gerster-Schmidt (Kandidatin BV Alt-OB), Gianni Virgallita (Kandidat Stadtmitte-Süd), OB-Kandidat Thorsten Berg, Axel J. Scherer (Kandidat Stadtmitte-Nord) Phillip Kirchstein (Inhaber der „Homebar“ an der Lothringer Straße) und Uwe Muth (Veranstalter)

Immobilienleerstände, Geschäftsschließungen, verdreckte Wege und Straßen: Die Probleme in den Stadtteilzentren von Oberhausen sind immer wieder ähnlich, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. „Schaut man sich die Resultate des Stadtteil-Checks der WAZ gerade für die Oberhausener Innenstadt an, werden unsere Probleme doch ganz offensichtlich: In den Kategorien Gemeinschaft und Sauberkeit rangiert die Mitte abgeschlagen ganz weit hinten, auch in den Bereichen Sicherheit und Freizeit schneidet die alte Mitte deutlich schlechter als der Durchschnitt von Oberhausen ab“, erklärt Thorsten Berg, OB-Kandidat der Oberhausener SPD. Hier offenbare sich immenser Handlungsbedarf.

Gemeinsam mit den Ratskandidaten für die Innenstadt, Axel J. Scherer und Gianni Virgallita, sowie der Sprecherin der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen, Christiane Gerster-Schmidt, hat Thorsten Berg Lösungsansätze im Gespräch mit Akteuren aus der City skizziert.

„Es ist nicht mit kosmetischen Aufhübschungen an einigen Ecken getan, wir müssen das Konzept der Innenstadt endlich neu denken und umsetzen“, fordert Berg. „Dass wir mehr Grün und mehr Luft in unseren Innenstädten brauchen, dass wir uns über die Zukunft von überschüssiger Fläche für den Handel Gedanken machen müssen, sind ja keine gänzlich neuen Gedanken. Aber nun ist es endlich an der Zeit, sie umzusetzen“, kritisiert Berg den Stillstand in Oberhausen.

Dreiklang von Leben, Handel und Arbeit

Die Zukunft der modernen Stadtmitte liegt jedenfalls nicht ausschließlich im Einzelhandel. Lebenswerte Innenstädte, die grüner und durchlässiger sind; Wohnprojekte für Senioren, die auf Geschäfte des täglichen Lebens in direkter Nähe angewiesen sind, gehören ebenso dazu wie Wohnungen für junge Leute, für Studierende der umliegenden Unis zum Beispiel. „Gastronomie, Fachhandel und Arbeitsplätze für Gründer und junge Unternehmen in einem gesunden Mix, dazu noch lebenswertes und bezahlbares Wohnen: so sieht für mich die Innenstadt der Zukunft aus“, erklärt Thorsten Berg.

Denkverbote dürfe es dabei nicht geben. „Die Verkürzung der Marktstraße als Einkaufsstraße ist eine Option, das bedeutet auch die Verkleinerung der Fußgängerzone“, erklärt Berg. „Wir könnten so den Weg frei machen für den Radverkehr in der City und für den ÖPNV, der dort mit Kleinbussen eine Rundstrecke bedienen könnte.“ Zudem sei es an der Zeit, die großflächige Flächenversiegelung in der Innenstadt zu beseitigen. „Wenn Teile des Pflasters verschwinden für Beete und weitere Grünanlagen, täte das der Innenstadt unheimlich gut“, so der OB-Kandidat.

Mit der Neugestaltung könnte es schon bald losgehen: Die Landesregierung NRW stellt schließlich Fördermittel in Höhe von 70 Millionen Euro zur Verfügung, um von Leerstand und Schließungen in Handel und Gastronomie betroffene Städte zu unterstützen. „Es gibt eine Förderung des Landes und es gibt die Notwendigkeit, endlich etwas gegen das Abrutschen unserer Innenstädte zu tun“, erklärt Thorsten Berg. „Passivität können wir uns nicht mehr leisten.“

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