Die Aufwertung und Sanierung der denkmalgeschützten Arbeitersiedlung an der Gustavstraße ist ein Bestandteil des Integrierten Handlungskonzepts „Soziale Stadt Oberhausen – Brückenschlag“. Vor nunmehr acht Jahren hat das Planungsbüro „Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft NRW“ (steg NRW) in seinem Abschlussbericht zum Brückenschlag dem Projekt eine hohe Priorität zugweisen – passiert ist allerdings herzlich wenig. Informationen zum Projektstand an der Gustavstraße hat nun die Stadtverordnete Sonja Bongers im Rahmen einer Kleinen Anfrage erbeten – doch die flossen recht spärlich.
Zuerst möchte die SPD-Fraktionsvorsitzende wissen, ob die Finanzierung des Projekts trotz der Verzögerung des Baubeginns gesichert bleibt – die Antwort der Verwaltung wirft zumindest Fragen auf. Grundsätzlich würde eine Verzögerung die Finanzierung nicht beeinflussen, doch Entkernungsarbeiten sowie „weitergehende Prüfungen“ hätten zu neuen Erkenntnissen geführt, welche „derzeit noch eingeordnet werden“ müssten. Entsprechend würden aktuell „Handlungsalternativen“ entwickelt. Welche das sind – und ob vielleicht das ganze Projekt gefährdet ist – wird nicht weiter ausgeführt.
Eine öffentliche Ausschreibung der Gewerke habe auch noch nicht stattgefunden – da die „gewonnenen Erkenntnisse“ derzeit bewertet würden. Und auch auf Sonja Bongers‘ Frage nach dem Zeitpunkt des Baubeginns gibt es keine konkrete Antwort, sondern lediglich ein Hinweis darauf, dass ein Bauzeitenplan in Abhängigkeit zu den zu entwickelnden „Handlungsalternativen“ aufgestellt wird.
„Wenn man sich die Antworten anschaut, muss man nach acht Jahren zu dem Schluss kommen, dass wir einfach nicht wissen, wie und ob es an der Gustavstraße überhaupt weitergeht“, erklärt Sonja Bongers. „Das ist für die Politik, aber vor allem natürlich für die Anwohnerinnen und Anwohner keine tragbare Situation“, so die Fraktionschefin. „Die Kleine Anfrage hat noch mehr Fragen aufgeworfen. Es wird nun Zeit für verbindliche Antworten“, findet nicht nur Sonja Bongers.