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Jugendbande in Mitte:

SPD will mehr Unterstützung für die Opfer

Axel J. Scherer ist Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mitte und kulturpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion

Die Berichterstattung in der WAZ über eine Jugendbande, die seit geraumer Zeit vor allem Geschäftsleute auf der Langmarkstraße terrorisiert, hat bei den Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Mitte Kopfschütteln ausgelöst. „Es kann doch nicht sein, dass nur einen Steinwurf von der gemeinsamen Wache der Polizei und des kommunalen Ordnungsdienstes entfernt Geschäftsinhaber ihre Türen am helllichten Tag abschließen müssen“, erklärt Axel J. Scherer, SPD-Stadtverordneter in Mitte.

„Die Politik erfährt aus der Zeitung, dass es dort seit einem Jahr bereits massive Probleme gibt“, so der Ortsvereinsvorsitzende weiter. „Wenn über solch grundlegenden Probleme nicht gesprochen und nach Lösungen gesucht wird, können wir uns neue Nutzungs- und Gestaltungskonzepte für die Innenstadt auch schenken.“

Claudia Salwik ist jugendpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion

„Die Situation darf nicht toleriert werden“, erklärt Claudia Salwik, jugendpolitische Sprecherin der SPD im Rat. Gemeinsam mit Axel Schwerer fordert sie nun eine größtmögliche Unterstützung der Betroffenen durch Polizei und Ordnungsdienst, auch durch eine möglichst hohe Präsenz. „Der gemeinsame Standort bietet dafür doch eigentlich eine optimale Voraussetzung.“ Es sei nun wichtig, dass die vielen positiven Impulse, die derzeit die Innenstadt prägen und neu beleben, nicht ausgebremst werden.

Doch nur der Ruf nach polizeilichen und repressiven Maßnahmen greift zu kurz. „Insbesondere die Oberhausener Innenstadt ist das Zuhause von vielen Jugendlichen aus extrem armutsgeprägten Familien“, erläutert die Stadtverordnete Salwik. Armut als gesellschaftlicher Ausschlussfaktor sei nicht zu unterschätzen. „Wenn wir diese Jugendlichen mit ihren Problemen allein lassen, werden sie sich anders versuchen zu behaupten.“

Beinahe 40 Prozent der Familien in der Innenstadt beziehen Transferleistungen, 34 Prozent aller Familien sind alleinerziehend. „All das sind Faktoren, die gesellschaftliche Teilhabe massiv erschweren. Wir müssen hier Barrieren abbauen, um zu verhindern, dass sich Jugendliche, aber auch Erwachsene von Gesellschaft abgehängt fühlen und sich anderen Wertesystemen zuwenden“, warnt die jugendpolitische Sprecherin.

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