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Postos Bahnhof mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft

postos_bahnhof_hannelore_kraft„Hannelore Kraft kennt jeder“, kann Apostolos Tsalastras die Vorstellung seines Gastes bei Postos Bahnhof kurz halten. Dass die Ministerpräsidentin kurz vor der Oberbürgermeisterwahl nach Oberhausen kommt, war ihm besonders wichtig. Denn ohne die Politik der rot-grünen Landesregierung wäre es ihm nicht möglich gewesen, den städtischen Haushalt so in Ordnung zu bringen, dass Oberhausen spätestens ab 2017 keine neuen Kredite benötigt.

„Wir hatten uns verschuldet, um den Osten aufzubauen, und kriegen jetzt Kreditangebote aus Dresden“, ärgerte sich Apostolos Tsalastras. „Wir wollen nichts erbetteln“, so der Stadtkämmerer, aber er forderte eine vernünftige Finanzausstattung der Kommunen durch den Bund. Hannelore Kraft stimmte ihm zu: „Wir sind ein starkes Land. Solidarität ja. Aber wir wollen mehr von dem behalten, was bei uns erwirtschaftet wird“, betonte die Ministerpräsidentin in Postos Bahnhofssaal, der bis auf den letzten Stehplatz gefüllt war.

„Kein Kind zurücklassen“ ist sowohl für Hannelore Kraft als auch Apostolos Tsalastras ihr zentraler politischer Grundsatz. Dabei gehe es nicht nur um Kitaplätze, sagte Kraft. „Wie unterstützen wir besser die Eltern?“, fragte sie. „Die Weichen werden sehr frühzeitig falsch gestellt. Und dann wird es teuer.“

Tsalastras bestätigte das, und betonte, dass es ihm insbesondere als Stadtkämmerer sehr wichtig war, frühe Förderangebote für alle Kinder bereitzustellen. „Ich bin ja auch in einer Arbeiterfamilien groß geworden. Meine Eltern haben einen Migrationshintergrund und kaum Schulbildung.“ Deswegen weiß Oberhausens OB-Kandidat wie wichtig es ist, jedem Kind von Anfang an gleich gute Bildungschancen zu bieten.

„Kultur ist die Hefe im Teig, und nicht die Sahne auf dem Kuchen“, berief sich Hannelore Kraft auf Johannes Rau. Wie könne man es schaffen, dass Kinder, die nicht mit dem goldenen Löffel aufgewachsen sind, an Kultur herausgeführt werden? Apostolos Tsalastras nennt als ein erfolgreiches Beispiel das Projekt KulturSchule, das die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen kulturellen Angeboten vertraut macht.

Er sei stolz darauf, dass das mit viel ehrenamtlichem Engagement funktioniere, sagte der Kulturdezernent Tsalastras. Im Ruhrgebiet habe es schon immer Zuwanderung gegeben, unterstrich Hannelore Kraft in der lebhaften Diskussion mit dem Publikum. „Wir haben auch Fehler gemacht“, erinnerte sie daran, dass man erst spät erkannt habe, dass die ursprünglichen Gastarbeiter auf Dauer in Deutschland bleiben.

„Wichtig ist, dass wir diesmal bei der Integration alles richtig machen“, sagt sie zu den Flüchtlingen, die heute zu uns kommen. Wenn das nicht geschehe, werde das nicht billiger, sondern am Ende viel teurer, sind sich Hannelore Kraft und Apostolos Tsalastras einig. „Helfen Sie mit!“, appelliert die Düsseldorfer Regierungschefin, „da kommen Menschen, die unsere Hilfe brauchen.“

Apostolos Tsalastras ergänzt: „Es gibt ganz viele Möglichkeiten, sich in Oberhausen zu engagieren. Das brauchen wir in einer Stadt, die sich nicht immer alles kaufen kann“, sagt er zum Abschluss von Postos Bahnhof unter großem Beifall.

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