SPD-Fraktion:

Ameos soll sich erklären

Denise Horn ist schul- und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion

Die angekündigte Schließung des mobilen Pflegedienstes des Klinikbetreibers Ameos empört die Oberhausener SPD: „Leider wird unsere anfängliche Skepsis gegenüber Ameos immer wieder bestätigt, so auch in diesem Fall“, erklärt die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion Denise Horn. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sahen sich einmal mehr konfrontiert mit Gerüchten, die ihnen zu Recht Sorgen bereitet haben, und dann stehen sie plötzlich vor vollendeten Tatsachen – so kann man nicht mit den Menschen umgehen.“

Dies gelte nicht nur für die Beschäftigten, die nur die Möglichkeit erhalten, in einem Ameos-Pflegeheim zu arbeiten, wenn sie den Arbeitgeber nicht wechseln wollen, sondern auch für die 250 bisherigen Ameos-Kunden und deren Familien. Ihnen bleibt nur etwas mehr als einen Monat Zeit, ein Ersatzangebot zu finden.

„Ob die ambulante Pflegelandschaft in Oberhausen überhaupt in der Lage ist, praktisch von jetzt auf gleich 250 Menschen zusätzlich zu versorgen, ist zumindest fraglich, genauso wie das Verantwortungsbewusstsein der Ameos-Manager für die pflegebedürftigen Menschen“, so der SPD-Stadtverordnete und Seniorenbeiratsvorsitzende Helmut Brodrick. „Gerüchte um die Schließung gab es ja schon länger. Warum lässt man die Menschen so lange im Dunkeln tappen?“

„Wir hoffen sehr, dass nun auch die letzten Ameos-Fans in der Politik aufgewacht sind und erkennen, was dies für ein Akteur in der Gesundheitslandschaft unserer Stadt ist“, erklärt Denise Horn. Die Zeiten, in denen die CDU-Fraktionsvorsitzende Simone-Tatjana Stehr sich öffentlich wünschte, dass die „kritischen Stimmen gegenüber dieser Übernahme verstummen“ mögen, sollten endgültig vorbei sein.

Die SPD-Fraktionsvorsitzende Sonja Bongers hat angekündigt, in ihrer Funktion als Sozialausschussvorsitzende das Aus des häuslichen Pflegedienstes von Ameos auf die Tagesordnung der nächsten Ausschuss-Sitzung zu setzen.

„Wir erwarten von Ameos, dass man diesen drastischen Schritt dort erklären wird. Und wir hoffen natürlich, dass die Expertinnen und Experten der städtischen Alten- und Pflegeplanung eine Einschätzung abgeben können, was der plötzliche Wegfall eines häuslichen Pflegedienstes für die Situation pflegebedürftiger Menschen in Oberhausen konkret bedeutet“, so Bongers.

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