
„Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Gesellschaft als solche, sowie sämtliche staatlichen Instanzen sind in der Verantwortung, alles zu tun, um die steigende Gewalt gegen Frauen zu stoppen und den Betroffenen bestmögliche Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen“, sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers.
Mehr Unterstützung für Beratungsstellen und Frauenhäuser
Eine zentrale Rolle bei dem Thema spielen Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser. „Nordrhein-Westfalen verfügt bereits über ein gutes Netzwerk an Anlaufstellen für von Gewalt betroffene Frauen. Der Bedarf ist jedoch in ganz Nordrhein-Westfalen – gerade vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren verzeichneten Erhöhung der Fallzahlen – sehr hoch und so sind beispielsweise freie Plätze in Frauenhäusern oft Mangelware und die Frauenberatungsstellen mehr als ausgelastet. Hier müssen wir auf jeden Fall nachbessern“, sagt Bongers.
Initiativen gefährdet
Das Fördersystem von Frauenhäusern und -beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen ist nicht länger tragfähig. Aktuell fördert die Landesregierung Personal- und Sachkosten für den laufenden Betrieb eines Frauenhauses. Diese Förderung umfasst bis zu fünf Personalstellen, sowie einen Zuschuss bei den Sachkosten in Höhe von 10.000 Euro pro Jahr und Frauenhaus. Diese projektbasierte Förderung der Landesregierung deckt jedoch nicht die Gesamtkosten. Daher sind die Projekte auf kommunale Förderungen oder Drittmittel, meist Spenden, angewiesen.
„Dieses System der anteiligen Projektförderung ist unzeitgemäß und bedroht die Initiativen in ihrer Existenz. Im Interesse der Betroffenen sollte die Landesregierung sich mit den Kommunen auf eine einheitliche und auskömmliche Finanzierung der Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen einigen, um die immer noch bestehende Finanzierungslücke der Träger zu schließen“, so die SPD-Rechtsexpertin.
