„Die Erfolgsstory geht weiter.“ Mit diesem Versprechen hat Oberbürgermeister Daniel Schranz am vergangenen Wochenende bei der Kandidatenkürung seiner CDU auch beim Gegenkandidaten der SPD, Thorsten Berg, für Erstaunen gesorgt. „Daniel Schranz vermittelt ein Bild der wirtschaftlichen Lage unserer Stadt, das mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat“, bescheinigt der 55-jährige Banker dem Stadtoberhaupt.
Gezeigt habe dies einmal mehr ein Kommunalranking, erstellt vom Institut der deutschen Wirtschaft im Auftrag des Verbandes Unternehmer NRW. Knapp vor der Gemeinde Kranenburg im Kreis Kleve und noch hinter Gelsenkirchen rangiert Oberhausen auf dem vorletzten Platz (Rang 395 von 396; deutschlandweit: Platz 10.203 von 10.648). Bei der gleichen Erhebung vor fünf Jahren hat es „immerhin“ noch zum drittletzten Platz gereicht.
„Bei seiner Kandidatenrede sprach Daniel Schranz laut Zeitungsbericht von einer ‚desolaten SPD-Herrschaft'“, so Berg. „Mit Blick auf die Wirtschaftsdaten unserer Stadt fehlen mir zur Beurteilung seiner Amtszeit langsam die Worte“, so der Kandidat der Oberhausener SPD.
Der ausgeglichene Haushalt der Stadt, den der OB sich und seiner Partei an die Fahne heftet, fuße auf dem Stärkungspakt Stadtfinanzen der früheren SPD-geführten Landesregierung.
„Das Metronom-Theater und Topgolf, die Daniel Schranz als Beispiele des wirtschaftlichen Wandels benennt, gäbe es ohne die Neue Mitte, einem Projekt unseres damaligen SPD-Oberbürgermeisters Burkhard Drescher, gar nicht“, stellt Berg klar.
„Der bevorstehende Umzug von XXXL Lutz aufs Stahlwerksgelände, den das Unternehmen selbst betrieben hat, fehlt in keiner Leistungsbilanz des OB. Wie es läuft, wenn es mal schwieriger wird, zeigt das traurige Beispiel Segmüller in Sterkrade: viele Gespräche, keine Erfolge“, bilanziert Thorsten Berg.
Dass kommunale Wirtschaftspolitik wirtschaftliche Dynamik entfalten kann, ist eine weitere Erkenntnis des Rankings. Im so genannten Dynamik-Ranking, also der wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen fünf Jahre, bescheinigt die Studie sechs Kommunen aus dem Ruhrgebiet eine klare Aufwärtstendenz (Recklinghausen, Bochum, Hamm, Essen, Bottrop, Sprockhövel), sie schaffen es landesweit immerhin in die Top 100 in dieser Kategorie. Oberhausen rangiert einmal mehr unter ferner liefen.