MI | 12. Oktober 2022 | 59. Sitzung
EU-Umwandlungsrichtlinie – mehr Schutz für Arbeitnehmer:innen
Die EU-Umwandlungsrichtlinie von 2019, die unter anderem auch die Mitbestimmung von Arbeitnehmer:innen bei grenzüberschreitenden Umwandlungen, Spaltungen, Verschmelzung und Formwechsel von Unternehmen adressiert, muss bis Anfang 2023 umgesetzt werden. Damit wird auch ein wichtiges Vorhaben des Koalitionsvertrags umgesetzt: Es sind erstmals Regeln zum Schutz bestehender Mitbestimmungsrechte von Arbeitnehmer:innen in oben genannten Fällen vorgesehen.
Weitere Qualitätsverbesserungen in der Kindertagesbetreuung
Mehr Personal in KiTas, Förderung der sprachlichen Bildung und Stärkung der Kindertagespflege – hierfür stellt der Bund den Ländern im Rahmen des KiTa-Qualitätsgesetzes in den kommenden zwei Jahren vier Milliarden Euro zur Verfügung. Das wird der Qualität in der Kindertagesbetreuung einen weiteren Schub geben.
DO | 13. Oktober 2022 | 60. Sitzung
Mehr Respekt, mehr Chancen, mehr Unterstützung – das Bürgergeld kommt
Ab dem 1. Januar 2023 ersetzt das neue Bürgergeld die bisherige Grundsicherung, auch bekannt als Hartz IV. Die Reform soll dann schrittweise in den Jobcentern umgesetzt werden. Mit dem Bürgergeld sorgen wir für mehr Respekt vor der Leistung der Menschen, setzen auf gegenseitiges Vertrauen und erneuern das Schutzversprechen unseres Sozialstaats.
Entlastungen mit Wohngeld-Plus und Heizkostenzuschuss
Um Menschen mit geringem Einkommen von den gestiegenen Energiekosten zu entlasten, weiten wir den Kreis der Berechtigten deutlich aus und erhöhen das Wohngeld. Über den dazu von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vorgelegten Gesetzentwurf berät der Bundestag in 1. Lesung. Außerdem beraten wir den Gesetzentwurf der Bundesregierung, der die Auszahlung eines zweiten Heizkostenzuschusses vorsieht.
Das Schengener Informationssystem der dritten Generation kommt
Mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung sollen die rechtlichen Voraussetzungen für die Inbetriebnahme des Schengener Informationssystems (SIS) der dritten Generation geschaffen werden. Das SIS ist die gemeinsame europäische Fahndungsdatenbank für Personen und Sachen. Drei Ende 2018 verabschiedete EU-Verordnungen erweitern den Anwendungsbereich und die Funktionen des SIS.
Energiepreispauschale für Rentner:innen und Pensionärinnen des Bundes
Angesichts der steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten ist im dritten Entlastungspaket eine Einmalzahlung für Rentner:innen sowie Pensionär:innen des Bundes vorgesehen. In dieser Woche beraten wir den dazugehörigen Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen in 1. Lesung.
Regelungen zur Triage im Infektionsschutzgesetz verankert
In besonderen Ausnahmefällen – etwa aufgrund einer unerwartet hohen Anzahl an Patient:innen während einer Pandemie – können Intensivbetten unter Umständen knapp werden. Um zu entscheiden, welche Patient:innen in solchen Fällen eine intensivmedizinische Behandlung erhalten – auch als Triage-Situation bezeichnet -, braucht es transparente und rechtssichere Verfahren und Kriterien für die Zuteilungsentscheidung.
Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung besser erfassen und reduzieren
Der Einsatz von Antibiotika kann die Bildung von resistenten Bakterien begünstigen – mit der Folge, dass die Wirksamkeit dieser Arzneimittel abnimmt und sich Krankheiten leichter ausbreiten. Davon betroffen ist auch die Tierhaltung. Grundsätzlich sind Tierhalter:innen deshalb dazu angehalten, halbjährlich den Behörden mitzuteilen, an wie vielen Tagen ein Tier mit Antibiotika behandelt wurde (so genannte „Therapiehäufigkeit“).
Entlastung von Unternehmen bei steigenden Energiepreisen
Um die energieintensiven Unternehmen angesichts der hohen Preise zu unterstützen, bringt die Bundesregierung den Gesetzentwurf zur Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes ein. Somit sorgen wir dafür, dass Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (UPG) im Energie- und im Stromsteuerrecht u.a. den sogenannten Spitzenausgleich weiter erhalten. Diese Steuerbegünstigung ist bisher nur bis Ende 2022 gesetzlich verbindlich geregelt.
Planungssicherheit wird verlängert
Seit Mai 2020 stellt das Planungssicherstellungsgesetz (PlanSiG) sicher, dass Planungs- und Genehmigungsverfahren auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie zügig und zuverlässig durchgeführt werden können. Schwierigkeiten bestanden unter anderem bei der öffentlichen Auslegung von Planungsunterlagen für öffentliche Bau-und Erschließungsprojekte. Erörterungstermine und Antragskonferenzen – beispielsweise zu Vorhaben im Straßen-, Bahn- oder Energienetzausbau – konnten nicht durchgeführt werden.
Mehr Verbraucherschutz durch Herkunftsstempel bei Energie
Auf der Stromrechnung können Endverbraucher:innen einsehen, wie hoch der Anteil ihres Strommixes ist, der aus Erneuerbaren Energien erzeugt worden ist. Energieversorger dürfen Strom nur dann als solchen aus Erneuerbaren Energien ausweisen, wenn für die gelieferte Menge auch Herkunftsnachweise im Herkunftsnachweisregister beim Bundesumweltamt dokumentiert wurden.
FR | 14. Oktober 2022 | 61. Sitzung
Reaktivierung und Neuausrichtung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds
Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht die Reaktivierung und Neuausrichtung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) vor. Ziel ist es, ihn um einen weiteren Zweck zur Abwehr schwerer wirtschaftlicher Schäden durch die krisenhafte Entwicklung auf den Energiemärkten zu erweitern. Zudem soll eine Kreditermächtigung in Höhe von 200 Milliarden Euro im Jahr 2022 geschaffen werden. So wird der von der Bundesregierung angekündigte Abwehrschirm gegen die Folgen des russischen Angriffskrieges ertüchtigt, um die Auswirkungen der Energiekrise abzufedern.
Das Jahressteuergesetz sorgt für notwendige Änderungen im Steuerrecht
Die Bundesregierung bringt in dieser Woche das Jahressteuergesetz 2022 in den Bundestag ein, um in verschiedenen Bereichen des deutschen Steuerrechts fachlich notwendige Änderungen zu erreichen. Dies betrifft insbesondere Anpassungen zur weiteren Digitalisierung, zur Verfahrensvereinfachung, zur Rechtssicherheit und Steuergerechtigkeit sowie zur Umsetzung des Koalitionsvertrages.
Bericht des Ostbeauftragten: Ein neuer Blick auf Ostdeutschland
Unter dem Titel „Ein neuer Blick“ hat Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, seinen ersten Bericht zur Lage in Ostdeutschland vorgelegt. Der Bundestag befasst sich mit den Ergebnissen in dieser Woche im Rahmen einer Debatte im Plenum.
Engagement der Bundeswehr im Irak wird fortgesetzt
Die seit 2015 andauernde Präsenz Deutschlands und seiner internationalen Partner ist in der Region weiterhin gefragt. Die irakische Regierung sowie die kurdische Regionalregierung haben die fortgesetzte militärische Unterstützung durch die internationalen Partner konkret erbeten. Wir wollen an die Fortschritte der letzten Jahre anknüpfen und Irak dabei unterstützen, ein Wiedererstarken des Islamischen Staates (IS) in der Region zu verhindern und einen Beitrag für mehr Versöhnung im Land zu leisten.