Die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers hat sich dafür ausgesprochen, mit gezielten Programmen Menschen über 55 und solche ohne Berufsausbildung besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Wir können es uns überhaupt nicht leisten, diese Menschen zu verlieren. Besonders Ältere verfügen über so viel Erfahrung, die wir für unsere Wirtschaft und Gesellschaft dringend brauchen“, erklärte Bongers zu einer Studie des DGB.
Präzise individuelle Maßnahmen
Daher regt die SPD-Politikerin an mit einem gezielten Förderprogramm und dem Ausbau eines soziales Arbeitsmarktes die schwierige Situation anzugehen. „Kurze, passgenaue Programme für ältere Menschen machen durchaus Sinn, um hier dem drohenden sozialen Abstieg und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diese Leute haben Potenziale, die wir abrufen können und auch brauchen. Menschen ohne Qualifikation muss der Eintritt über eine Erstausbildung in den Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Mir ist auch klar, dass man nicht jeden damit erreichen kann, aber es gibt sehr viele Menschen, die weiter im Job bleiben wollen oder auch erst einmal Fuß fassen wollen. Die müssen unsere Zielgruppe sein“, so Bongers.
Alarmierende Zahlen
Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zeige es deutlich: „Die Zahl der Arbeitslosen, die älter als 55 Jahre ist, hat sich in Deutschland um 16 Prozent erhöht, wenn man die Daten mit dem Februar 2020 vergleicht. Diese Zahlen gelten auch für Oberhausen, wo auch immer noch zahlreiche Langzeitarbeitslose leben“, so Bongers.
Nach Studien des DGB waren vor dem ersten Lockdown im Februar 2020 lag die Zahl der Arbeitslosen über 55 Jahren noch bei rund 134.000 , ihre Zahl ist aktuell auf über 156.000 gestiegen. Bei den Langzeitarbeitslosen stieg die Zahl von zirka 242.000 auf knapp 336.000 – ein Zuwachs von 38,5 Prozent.