Sonja Bongers unterstützt Forderungen des DGB NRW:

Landesregierung muss endlich wirkungsvoll soziale Ungleichheit bekämpfen

Sonja Bongers ist Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen

Die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers sieht das Land NRW angesichts der sozialen Schieflage im Land vor großen Herausforderungen. „Der Sozialbericht NRW 2020 verdeutlicht das Problem der manifestierten Armut in unserem Bundesland. Die Spaltung der Gesellschaft, insbesondere im Ruhrgebiet, ist weiter fortgeschritten“, kommentiert Bongers den jüngsten Bericht.

Endlich dagegen steuern

Vor allem die unterschiedlichen Einkommen, die schlechten Chancen von Geringqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt und die weitere Abkoppelung von Frauen von gerechten Löhnen sind für Bongers Besorgnis erregend. „Wir müssen endlich dagegen steuern. Da reichen keine wohlwollenden Worte zu irgendwelchen Anlässen oder Gedenktagen mehr. Hier muss gehandelt werden. Es geht einfach um Gerechtigkeit. Niemand will abgehängt werden, aber wir lassen solche Entwicklungen trotzdem immer noch zu, und tun uns als Politik schwer damit, endlich Lösungen zu schaffen“, so Bongers.

Zunehmende Tarifflucht

Besonders kritisch sieht Bongers die zunehmende Tarifflucht. Gerade Niedriglohnbranchen sind hiervon heftig betroffen. Hier unterstützt Bongers den DGB. „Wir brauchen viel mehr Tarifverträge in allen Branchen.“ Das verdeutlichte bereits der DGB-Niedriglohnreport: In NRW arbeiteten im Jahr 2018 rund 31 Prozent der Beschäftigten ohne Tarifvertrag zu einem Niedriglohn, gegenüber 11 Prozent der Beschäftigten mit Tarifvertrag. Gleichzeitig sei die Tarifbindung in NRW seit Jahren rückläufig.

Belastung für die Menschen

„Das Arbeiten ohne vernünftigen Lohn und soziale Absicherung belastet auf Dauer die Menschen und damit die Gesellschaft. Menschen hangeln sich unter widrigsten Umständen durch das Leben und die Unternehmen generieren Gewinne damit, dass sie ihre Leute nicht vernünftig bezahlen und darauf setzen, dass diese Menschen später ihre Rente aufstocken. Schlussendlich muss die Allgemeinheit diese Verwerfungen bezahlen“, so Bongers.

Unternehmen, die sich an Tarifverträge halten, sollten nach Ansicht der SPD-Politikerin viel mehr bei der Vergabe öffentlicher Aufträge berücksichtigt werden. „Wer seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht anständig bezahlt, sollte nicht noch durch den Staat unterstützt werden.“

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