Konrad-Adenauer-Allee:

SPD hat kein Verständnis für Grafenbusch-Sperrung

Ulrich Real ist planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und Bezirksbürgermeister von Sterkrade

Die Pläne von Straßen NRW, die Abfahrt Grafenbusch der Konrad-Adenauer-Allee in Fahrtrichtung Sterkrade komplett zu schließen, haben für Unmut in der SPD-Ratsfraktion gesorgt. Am Dienstag war das Vorhaben der Bezirksregierung Düsseldorf Thema im Planungsausschuss – dessen Mitglieder konnten die Pläne allerdings nur zur Kenntnis nehmen, die Entscheidungsbefugnis oder auch nur ein Mitspracherecht haben die Ratspolitiker nicht. Die Bezirksregierung habe „die Stadt Oberhausen als zuständige örtliche Straßenverkehrsbehörde gebeten, die geplante Verkehrsführung umzusetzen bzw. anzuordnen“, heißt es in der Ausschussvorlage lapidar.

Für Ulrich Real, den planungspolitischen Sprecher der SPD-Ratsfraktion, ist dies ein Unding: „Hier wird eine Maßnahme durchgedrückt, die für viele Osterfelder große Umwege bedeutet und zudem für noch größere Verkehrsprobleme auf der Konrad-Adenauer-Allee in Richtung Norden sorgen wird. Und ob die Situation an der A-42-Ausfahrt tatsächlich durch die Sperrung verbessert wird, erschließt sich uns nicht.“

Die Probleme an der Anschlussstelle Oberhausen-Zentrum sind nämlich der Anlass für die Pläne der Bezirksregierung. Um die Zahl der Auffahrunfälle und Verkehrsstaus, die manchmal bis auf die Autobahn herunterreichen, zu verringern, greift Straßen NRW auf der Konrad-Adenauer-Allee gewaltig in die Verkehrsführung ein:

So soll der Fahrstreifen der B223 in Richtung Norden als Rechtsabbiegerstreifen auf die A 42 in Richtung Dortmund enden. Hinter dieser Auffahrt soll der Fahrstreifen als Sperrfläche markiert werden, die bisherige Ausfahrt Grafenbusch schließlich mittels einer Betonleitwand voll gesperrt werden.

Autofahrer, die so bislang in den „Osterfelder Kessel“ entlang der Bottroper Straße oder zur Firma „Baustoff-Mann“ gelangt sind, müssen nun bis zur Ausfahrt Eisenheim fahren, um dort gleich wieder in Fahrtrichtung Süden aufzufahren, damit sie dann die Abfahrt Grafenbusch nehmen können.

Auf völliges Unverständnis stößt diese Maßnahme beim SPD-Ortsverein Osterfeld, der mit dem verantwortlichen Landesbetrieb Straßen NRW in einem offenen Brief ins Gericht geht. Die Begründung dieser Maßnahme, nämlich die Verbesserung der Verkehrssituation an der A-42-Ausfahrt, erschließt sich den Osterfelder Sozialdemokraten überhaupt nicht.

„Bei starkem Verkehr entsteht dieser Rückstau schon allein durch die Ampelregelung für die Linksabbieger, die in Richtung Oberhausen fahren“, erklärt der Ortsvereinsvorsitzende Thorsten Kamps. Natürlich müsse diese Ampel bleiben, so Kamps, er hält eine ergänzende, intelligente Ampelregelung für die Rechtsabbieger in Richtung Sterkrade für eine sinnvolle Maßnahme, um die Zahl der Auffahrunfälle dort zu reduzieren.

„Aber diese Lösung ist offenbar gar nicht geprüft worden“, erklärt der Osterfelder SPD-Vorsitzende, der zudem vor den Folgen der kompletten Sperrung einer Fahrspur ab der A-42-Auffahrt warnt: „Damit fällt faktisch eine Fahrspur auf diesem schon extrem belasteten Teilstück der Konrad-Adenauer-Allee weg. Das Verkehrschaos ist so schon vorprogrammiert“, fürchtet Kamps.

Download:

Offener Brief des OV Osterfeld an den Landesbetrieb Straßenbau NRW | pdf, 350 KB

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