MdEP Jens Geier:

Den Schalter endgültig umlegen –
Die 60-Watt-Glühbirne verschwindet vom Europäischen Markt

Jens Geier ist Mitglied des Europäischen Parlaments für des westliche Ruhrgebiet und den nördlichen Niederrhein

Jens Geier ist Mitglied des Europäischen Parlaments für des westliche Ruhrgebiet und den nördlichen Niederrhein

Zum Inkrafttreten der nächsten Stufe des Glühbirnenverbots in der Europäischen Union erklärt der für Oberhausen zuständige Europaabgeordnete Jens Geier:

Die nächste Stufe des Glühbirnenverbotes in der Europäischen Union ist in Kraft. Die klassischen 60-Watt-Glühbrinen dürfen nun also weder gehandelt noch weiterhin produziert werden. Damit wird sie in den nächsten Monaten auch aus den Leuchten nach und nach verschwinden, wesentlich umweltfreundlichere Alternativen halten Einzug in die europäischen Haushalte.
Die Debatte, auch um den zweiten Schritt des Glühbirnenverbots lief in den letzten Monaten sehr kontrovers. Ich freue mich, dass dieser wichtige Schritt jetzt gemacht wird.

Energiesparen an sich ist unter den meisten Menschen unbestritten. Doch Kritiker und einige Medien nutzen das Verbot der herkömmlichen Glühbirne für Polemik: Dass dieser Schritt die Bürgerinnen und Bürger Europas zu sehr belaste, das Parlament nichts Besseres zu beschließen hätte und durch Quecksilber sogar die Gesundheit der Europäer bedroht sei, wird berichtet. Dass in der EU durch den Austausch der Lampen so viel Energie gespart wird, wie ganz Finnland im Jahr verbraucht, findet weniger Erwähnung.

Die Schreckensszenarien sind oft überzogen und in vielen Fällen sachlich falsch. Der Quecksilbergehalt einer Energiesparlampe ist gering. In den herkömmlichen Glühbirnen ist zwar weniger Quecksilber enthalten, allerdings produzieren sie mehr Quecksilberemissionen als die Energiesparlampe. Denn auch bei der Verbrennung von Kohle wird Quecksilber frei. Das können wir verhindern, wenn wir weniger Strom erzeugen müssen.

Energiesparlampen mit einer langen Brenndauer ersparen daher der Umwelt mehr Quecksilber als sie selber enthalten. Selbst wenn alle Energiesparlampen im Hausmüll oder der Umwelt entsorgt würden, würde weniger Quecksilber in die Umwelt freigesetzt, als durch den zusätzlichen Strombedarf der herkömmlichen Glühbirnen in den Kohlekraftwerken freigesetzt würde. Diese Zahlen sind von der Europäischen Kommission ermittelt worden. Auch eine Gesundheitsanalyse wurde im Vorfeld der Entscheidung von der Europäischen Kommission durchgeführt.

Der Inhalt von Quecksilber in der Lampe kann nicht bestritten werden. Allerdings ist es wichtig, die Gefahr richtig einzuschätzen: Die alt bekannten quecksilberhaltigen Fieberthermometer, die bis vor wenigen Jahren in Haushalten, Praxen und Kliniken Standard waren um auch bei Kindern Fieber zu messen, enthalten über 200 mal so viel Quecksilber wie eine Energiesparlampe.

Die Abschaffung der alten 60-Watt-Birne ist also weder besonders bedrohlich noch ein böses Diktat für die Verbraucher. Vielmehr stellt sie einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz dar. Dabei müssen wir europaweit an einem Strang ziehen weshalb das Europäische Parlament hier eine wichtige Aufgabe übernimmt. Und eins ist auch klar: um ans Ziel zu gelangen müssen alle einen kleinen Beitrag leisten. Mit dem Kauf von Energiesparlampen kann jeder helfen.

X
Send this to a friend