Wolfgang Große Brömer:

Dr. Gass kennt Oberhausen nicht

Wolfgang Große Brömer ist Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion und Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen

„Sehr bedauerlich und schade, dass der Kollege Schranz mal wieder eine Chance verpasst hat. Die Chance nämlich, sich sachlich – eventuell sogar mit etwas Selbstkritik – von den pauschalen Vorwürfen des Herrn Dr. Gass zu distanzieren“, urteilt Wolfgang Große Brömer über die gestrige Stellungnahme des CDU-Fraktionsvorsitzenden. Denn es sei in der Tat ein gravierender Affront gegen Oberhausener Schulen und die engagierten Lehrerinnen und Lehrer, wenn Herr Dr. Gass im Presseinterview wörtlich ausführe: „Finden Sie mal hier eine Schule mit so engagierten Schülern“ und „Wir finden keine Klasse einer weiterführenden Schule, die kommt“.

Dies sei erstens sachlich völlig falsch, weil zahlreiche Klassen am Programm der Kurzfilmtage teilgenommen hätten, führt Große Brömer weiter aus. „Und zweitens scheinen diese Aussagen zu belegen, dass Herr Dr. Gass immer noch nicht in dieser Stadt angekommen ist. Er kennt Oberhausen nicht.“

Darüber hinaus sieht Große Brömer die Gefahr, dass sich die Kurzfilmtage von der ursprünglichen Idee ihres legendären Gründers Hilmar Hoffmann entfernen. Große Brömer: „Wenn man die Vision von Hoffmann von der „Kultur für alle“ ernst nimmt, dann muss man daran arbeiten, dass die Kurzfilmtage nicht als rein elitärer Elfenbeinturm wahrgenommen werden dürfen!“

Und das sei keine Kritik „an der Kultur“, wie Schranz unterstellt, sondern Kritik an den handelnden Personen. Um diesen Unterschied zu erkennen, müsse man jedoch die Grundzüge von politischer Kultur begreifen, den sachlichen, ehrlichen und offenen Diskurs über Inhalte und Vorgehensweisen. „Aber das zählt tatsächlich nicht zu den Steckenpferden von Daniel Schranz“, meint Große Brömer abschließend.

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