„Es gibt kein feindliches Kind! Deshalb leistet die UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in allen Notstandsgebieten der Erde – auch in Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten – praktische Hilfe“. Mit dieser Aussage leitete Anne Kebben, Leiterin des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit und Schulung der UNICEF-Gruppe Oberhausen-Mülheim, vor den SPD-Senioren Sterkrade-Nord ihren Bericht über die Arbeit von UNICEF ein.

Das UN-Kinderhilfswerk, 1946 zunächst für Hilfeleistungen für die notleidenden Kinder im zerstörten Europa gegründet, erweiterte in den 50er Jahren seinen Aufgabenbereich weltweit und arbeitet heute in mehr als 60 Ländern, vor allem in der 3. Welt und in Katastrophengebieten. Ganz aktuelle Stichworte dazu sind die Flutkatastrophe in Südostasien und Erdbebengebiete wie Pakistan.

In Deutschland sind in 160 Arbeitsgruppen etwa 8.500 ehrenamtliche Kräfte tätig, die über die Arbeit von UNICEF informieren, Spenden sammeln und u.a. jetzt zum Weihnachtsfest wieder den bundesweiten Grußkartenverkauf – in Oberhausen auf dem Centro-Weihnachtsmarkt – vorbereiten.

Besonderes Interesse bei den Senioren fand Anne Kebbens Bericht über die UNICEF-Projekte in Vietnam, die sie kürzlich auf eigene Kosten selbst bereist hat, um vor Ort zu erleben, welche Früchte die Arbeit in Deutschland bei den Menschen in den entlegenen Provinzen Südostasiens trägt.

Hier, wo etwa 1/3 der Kinder unter akuter Mangelernährung leiden, sind es z.B. Projekte für sauberes Wasser und die Regelung des Abwassers (Toiletten), Schulprojekte insbesondere für Mädchen, die dort normalerweise überhaupt keine Lern- und Bildungschancen haben, und die Gründung von Gesundheitszentren UNICEF-Schwerpunkte.

Wichtig dabei ist der Gedanke der tätigen Selbsthilfe. Die UNICEF steuert – neben den Menschen, die dort eingesetzt sind – in der Regel 40 % der Finanzierung zu, der Staat übernimmt weitere 40%, während die betroffene Bevölkerung die restlichen 20 % – meist durch Arbeitsleistung einbringt. In den großen Städten ist die Hilfe für sogenannte Straßenkinder ein neuer Schwerpunkt.

Anne Kebbens Bericht und ihre anrührenden Dias über die Arbeit unter den Kindern in Vietnam veranlassten Seniorenchef Rudi Hegenberg spontan am Ende der Veranstaltung zu einer Spendensammlung aufzurufen, die einen kleinen Beitrag zur Arbeit der UNICEF leisten mag.