Alternativen zu Containern und Laubsäcken:

SPD-Umweltpolitiker informieren sich über Duisburger System der Abfallsammlung

Anne Janßen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Leiterin des AK Umwelt

Anne Janßen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Leiterin des AK Umwelt

Bei der Abfallsammlung geht die Stadt Duisburg eigene Wege. Grund genug für die Mitglieder des AK Umwelt der Oberhausener SPD-Fraktion, sich im Rahmen eines Vorort-Termins bei den Duisburger Wirtschaftsbetrieben über die in der Nachbarstadt praktizierten Verfahren zu informieren. Im Mittelpunkt des von AK-Leiterin Anne Janßen moderierten Erfahrungsaustausches auf dem Recyclinghof der Wirtschaftsbetriebe an der Boschstraße standen dabei insbesondere die Altpapiersammlung und die Laubabfuhr.

Auf besonderes Interesse stieß der beschlossene Systemwechsel beim Altpapier: Hier wollen die Duisburger die Sammlung und Erfassung an Containerstandorten weitgehend aufgeben zugunsten einer flächendeckenden Papierbündelsammlung. Bei der Bündelentsorgung können die Bürgerinnen und Bürger das zu Bündeln geschnürte oder in Kartons gesammelte Altpapier an den vorgegebenen Abfuhrtagen unmittelbar vor ihrer Haustüre an den Straßenrand stellen, wo es dann von den Wirtschaftsbetrieben aufgesammelt wird. Der bisher erforderliche – und für manche Bürger durchaus mühsame – Transport zum Altpapiercontainer entfällt. Das neue Verfahren soll in den nächsten Monaten Schritt für Schritt auf alle Stadtbezirke ausgeweitet werden.

Hintergrund für diesen Systemwechsel seien die guten Erfahrungen, die man mit dieser Entsorgungsart seit mehreren Jahrzehnten im Duisburger Stadtteil Rheinhausen gemacht habe, erläuterte Thomas Patermann, Leiter des Betriebes für Abfallwirtschaft und Stadtbildpflege. Neben einer Verbesserung des Bürgerservices erwarte der städtische Eigenbetrieb durch die Bündelsammlung auch Kosteneinsparungen in beträchtlicher Höhe aufgrund der nicht mehr erforderlichen Reinigung der Standorte von Altpapiercontainern. Diese würden von den Wirtschaftsbetrieben nun Zug um Zug zurückgebaut. Nicht betroffen von dem neuen System sei der Bereich Altglas, hier bleibe es bei der Erfassung in Altglascontainern.

Die Gefahr einer regelmäßigen Verschmutzung der Straßen mit Altpapier schätzten die Verantwortlichen auf Nachfrage von Teilnehmern übrigens recht gering ein und beriefen sich wiederum auf entsprechend gute Erfahrungen aus Rheinhausen.

Auch bei der alljährlichen Laubabfuhr im Herbst gehen die Duisburger andere Wege: Weil es bei der Ausgabe der Laubsäcke regelmäßig zu tumultartigen Szenen kam, verzichten die Duisburger seit einigen Jahren auf die Produktion und Ausgabe eigener Laubsäcke und fahren zu den angegebenen Abfuhrterminen sämtliche Laubabfälle ab, die von den Bürgerinnen und Bürger am Straßenrand hinterlegt worden sind, und zwar grundsätzlich unabhängig von der konkreten Form der Verpackung. Dies, so Thomas Patermann, erspare auf der einen Seite natürlich die Kosten für die Produktion der Laubsäcke, zuletzt immerhin rund ein Euro pro Stück. Auf der anderen Seite, und das sei der springende Punkt, schone man Nerven und Zeit der Bürgerinnen und Bürger durch den Wegfall der allherbstlichen „Jagd“ auf die städtischen Laubsäcke. Dabei habe das neue Verfahren weder zu einer signifikanten Zunahme der Volumina noch zu einer erhöhten „Beimischung“ von Fremdabfällen geführt.

AK-Leiterin Anne Janßen betonte zum Abschluss des Gesprächs, dass die SPD ihre Bemühungen um mehr Sauberkeit im Oberhausener Stadtbild weiter forcieren werde. So prüfe die Verwaltung aufgrund einer politischen Initiative der SPD-Fraktion derzeit intensiv, ob die Papierbündelsammlung auch ein sinnvolles Verfahren für Oberhausen sein könne. Ebenfalls Handlungsbedarf sehen die SPD-Umweltpolitiker bei der Laubabfuhr. Der Arbeitskreis werde deshalb mit Interesse die weitere Entwicklung in Duisburg verfolgen.

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